Ein 35-Jähriger steht nach Angriffen auf Fahrgäste sowie weiterer Straftaten vor dem Berliner Landgericht. Er soll in einem Fall in einer Straßenbahn einen Kinderwagen, in dem sich ein zweijähriges Kind befand, geschubst und der erkennbar hochschwangeren Mutter mit der Faust gegen die Hüfte geschlagen haben. In einem anderen Fall habe er an einer Haltestelle eine Frau mit einem Ast verletzt. Der Verteidiger erklärte zu Prozessbeginn am Dienstag, sein Mandant trete den Vorwürfen nicht entgegen. Allerdings habe er kaum Erinnerung an die Vorfälle.

Gegen den 35-Jährigen liegen sieben Anklagen und ein Strafbefehl vor. Dabei geht es um mutmaßliche Taten zwischen Ende 2021 und März 2023. Dem gelernten Zimmermann wird unter anderem Körperverletzung, Sachbeschädigung, Bedrohung, Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zur Last gelegt. Er war Ermittlungen zufolge bei den Taten erheblich alkoholisiert. Seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt oder einem psychiatrischen Krankenhaus komme in Betracht, teilte das Gericht mit. Der 35-Jährige erklärte, er bitte um Entschuldigung. Er wolle eine Therapie beginnen.

In einem weiteren Prozess nach Gewalt im öffentlichen Personennahverkehr hat ein 29-jähriger Beschuldigter am Montag zu den Vorwürfen geschwiegen. Er soll im Juli 2023 in einer S-Bahn der Linie S3 eine Berlin-Touristin, die mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter unterwegs war, mit einer Glasflasche beworfen und ihr so Verletzungen im Gesicht- und Kopfbereich zugefügt haben. Eine Zeugin schilderte, der Mann sei an der Haltestelle Warschauer Straße in Friedrichshain eingestiegen. Kurz darauf habe er die Frau mit einer Bierflasche beworfen – «plötzlich ging er wortlos auf sie zu, es geschah wie aus dem Nichts».

Auch im Fall des 29-Jährigen kommt nach Gerichtsangaben wegen einer Erkrankung die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus in Betracht. Die Verhandlung geht am 5. April weiter. Der Prozess gegen den 35-Jährigen wird am 4. April fortgesetzt.

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