MANNHEIM. Gegen den Plan des „Islamischen Arbeitervereins“, im Mannheimer Stadtteil Käfertal eine Moschee zu bauen, regt sich scharfer Protest der Anwohner. Der Verfassungsschutz hatte die Gemeinde jahrelang beobachtet, weil diese und dessen Imame salafistische und islamistische Thesen gepredigt und in sozialen Netzwerken geteilt haben soll.

Dennoch will Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht dem Projekt keine Steine in den Weg legen. Auf einer von ihm einberufenen Bürgerversammlung mit 300 aufgebrachten Anwohnern im Februar begrüßte der CDU-Politiker, daß der Verfassungsschutz seine Einschätzung des Moschee-Vereins inzwischen revidiert habe. Freier Religionsausübung stelle er sich nicht in den Weg. Die Teilnehmer dagegen sorgen sich, wie sie immer wieder betonten, um ihre Sicherheit.

Specht und Verfassungsschutz verteidigen Pläne

Der Inlandsgeheimdienst hatte laut Specht und SWR mitgeteilt, daß er seit 2017 „keine salafistisch ausgerichteten Veranstaltungen oder Auftritte von bekannten Gastpredigern mehr festgestellt“ habe. Der Vorstand des Vereins habe sich angeblich „glaubhaft von extremistischem Gedankengut distanziert“.

Die Moschee soll neben einem Gebäude errichtet werden, das der Islamische Arbeiterverein kürzlich gekauft hatte. Im Erdgeschoß war bisher ein „Netto“-Supermarkt eingemietet, dem die Muslime gekündigt haben, um dort ihr Gemeindezentrum einzurichten. Der Verein sitzt bereits im Stadtteil Neckarstadt. Doch dort seien wegen der ständig wachsenden Zahl von Gläubigen die Räume zu klein geworden, argumentieren dessen Vertreter.

Mannheimer sollen sich offen für Moschee zeigen

Die Vereinsvertreter sagten auf der Bürgerversammlung, sie erwarteten Offenheit von ihren Nachbarn. Denn die Mitglieder der Moscheegemeinde seien genauso Teil von Mannheim wie jeder Anwohner.

In Mannheim hatte am Freitag ein afghanischer Attentäter einen Terroranschlag auf die islamkritische Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) verübt. Dabei tötete er vermutlich aus islamistischen Motiven einen Polzisten und verletzte sechs BPE-Mitglieder zum Teil schwer. Das Leben des Sprechers Michael Stürzenberger konnten Ärzte nach sieben Messerstichen mit einer Notoperation retten. (fh)



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