Keine Festnahmen bei Jagd auf RAF-Terroristen
22.59 Uhr: Im Zusammenhang mit der Fahndung nach den gesuchten RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub gab es beim heutigen Einsatz keine Festnahmen, teilte das LKA Niedersachsen am späten Sonntagabend mit.
Polizei stürmt bei Jagd auf RAF-Terroristen Wohnung in Berlin
21.30 Uhr: Bei der Fahndung nach zwei ehemaligen RAF-Terroristen hat die Polizei eine weitere Wohnung in Berlin durchsucht. Die Maßnahme am Sonntagabend im Stadtteil Friedrichshain stehe in Verbindung mit der Suche nach Ernst-Volker Staub (69) und Burkhard Garweg (55), sagte eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamts Niedersachsen der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.
Mehr Details nannte die Sprecherin auf Nachfrage zunächst nicht. Die Maßnahme in der Grünberger Straße laufe noch, sagte sie gegen 21.30 Uhr. Auf der Straße standen vermummte Zivilpolizisten und ein Panzerfahrzeug, die später zum Großteil abzogen, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Mehrere Dutzend Schaulustige versammelten sich auf der Straße, um die Vorgänge zu verfolgen. Der Eingangstür wurde von uniformierten Polizisten bewacht.
Polizei veröffentlicht veränderte Fahndungsbilder von Ex-Terrorist Garweg
20.40 Uhr: Nach dem Großeinsatz des LKA und der Polizei am Sonntagmorgen in Berlin-Friedrichhain fahndet die Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen weiter intensiv nach den gesuchten mutmaßlichen Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg.
Wie die Polizei nun mitteilt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Beschuldigte Burkhard Garweg sein Aussehen verändert hat. Aus diesem Grund veröffentlichte die Staatsanwaltschaft Verden und das LKA Niedersachsen durch die Ermittlungsbehörden technisch verfremdete Bilder, die den Beschuldigten Garweg mit verschiedenen optischen Merkmalen zeigen.
Hinweise aus der Bevölkerung zum Aufenthaltsort von Burkhard Garweg und seinem Komplizen Ernst-Volker Staub nimmt das LKA Niedersachsen unter der Rufnummer 0511 9873-7400 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Polizei transportiert Baucontainer ab, in dem RAF-Mann gelebt haben soll
Sonntag, 03. März. 20.07 Uhr: Nach dem RAF-Polizeieinsatz in Berlin gehen die Ermittler davon aus, dass der gesuchte Ex-Terrorist Burkhard Garweg sich auf dem durchsuchten Bauwagengelände aufgehalten hatte. Seine mutmaßliche Unterkunft wurde für kriminaltechnische Untersuchungen abtransportiert. „Wir gehen davon aus, dass der Bauwagen-Container die Unterkunft von Burkhard Garweg gewesen ist“, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte der „Tagesspiegel“ berichtet.
Wie lange Garweg die Unterkunft genutzt haben könnte, sagte sie nicht. Der „Tagesspiegel“ zitierte einen LKA-Sprecher, es sei ein „aktuellerer Zeitraum“. Die Sprecherin sagte, der Bauwagen werde nun sorgfältig untersucht. Es sei unklar, wie lange das dauern werde.
Am frühen Sonntagmorgen hatte die Polizei Teile des links-alternativen Bauwagengeländes im Stadtteil Friedrichshain untersucht– „im Zusammenhang mit der Fahndung“ nach den gesuchten Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub (69) und Garweg (55), wie das LKA Niedersachsen mitteilte.
„Hätten ihn gehabt“: Autohändler verhinderte, dass RAF-Terrorist geschnappt wird
Freitag, 1. März, 12.10 Uhr: Die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette wurde am Montag nach jahrzehntelanger Fahndung gefasst. Doch ihre Mitstreiter Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg sind weiterhin untergetaucht und befinden sich auf der Flucht.
Wie der „Spiegel“ in einer großen Recherche herausgefunden hat, waren die Ermittler jedoch mehrfach nah dran, einen der beiden zu schnappen. Besonders knapp war es demnach 2016. Damals scheiterte das Trio mit dem Vorhaben, einen Geldtransporter in Stuhr bei Bremen zu überfallen.
Allerdings fanden Ermittler im Anschluss DNA-Spuren, die Klette und Staub zugeordnet werden konnten. Auch auf Garweg wiesen Indizien hin. Wie die Ermittler im Anschluss feststellten, kauften die Verbrecher stets gebrauchte und billige Kleinwagen für die Überfälle. Die Händler sollten diese bereits vollgetankt an der Straße abstellen.
Aufgrund dieser Erkenntnis schrieben die Fahnder zahlreiche Autohändler im Norden Deutschlands an. Ein Autohändler wurde auf Staub aufmerksam, erkannte ihn und machte unauffällig Fotos. Doch dann beging der Händler den Fehler und ging dem ehemaligen RAF-Terroristen hinterher. „Wenn der Autoverkäufer ihm damals nicht hinterhergegangen wäre, hätten wir ihn gehabt“, so ein Ermittler. Staub sei misstrauisch geworden und daraufhin nie mehr zum Autohändler zurückgekommen.
Nach Festnahme von Ex-RAF-Terroristin gehen Durchsuchungen weiter
Freitag, 1. März, 10.55 Uhr: Nach der Festnahme der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette und dem Fund von Waffen in ihrer Wohnung setzen die Ermittler die Durchsuchung fort. „Sehr intensiv und sehr behutsam“ werde die Wohnung von Experten durchsucht, sagte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Verden am Freitag.
„Wir gehen da nicht rein wie die Axt im Walde.“ Damit erklärte er auch, warum die Ermittler in der Wohnung noch Sprengmittel, eine Panzerfaustgranate und Schusswaffen fanden – nachdem zunächst nur von Munition die Rede war. Auch packe man Waffen „nicht einfach in die Tasche“.
Bislang keine Einlassung von Ex-RAF-Terroristin Klette
18.00 Uhr: Nach der Verhaftung von Daniela Klette am Montag in Berlin hat sich frühere RAF-Terroristin bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. „Nein, wir haben keine Sacheinlassung“, hieß es am Donnerstag bei einer Stellungnahme der Staatsanwaltschaft Verden und des Landeskriminalamts Niedersachsen in Hannover.
Ermittler: Ex-RAF-Terroristen Staub und Garweg vermutlich in Berlin
16.31 Uhr: Die früheren RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg halten sich vermutlich in Berlin auf. Das Landeskriminalamt Niedersachsen intensiviert nach eigenen Angaben vom Donnerstag die Fahndungsmaßnahmen in und um Berlin und geht aufgrund der Waffen- und Sprengmittelfunde von einem Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung aus.
„Schwere Kriegswaffen“ im Haus von RAF-Terroristin in Berlin gefunden
Donnerstag, 29. Februar, 14.50 Uhr: Bei der Durchsuchung des Wohnhauses der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette haben die Ermittler auch „schwere Kriegswaffen“ gefunden. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden am Donnerstag der dpa. Das siebengeschossige Gebäude in Berlin-Kreuzberg war am Mittwochabend von der Polizei geräumt worden. Später mussten auch einige Bewohner eines weiteren Hauses ihre Wohnungen verlassen. Die Straße war komplett gesperrt. Erst am frühen Donnerstagmorgen wurde die Sperrung aufgehoben.
Bei der Durchsuchung der Wohnung von Klette sind Waffen, Pistolenmagazine und Munition gefunden worden. Mittwochabend hatten Kriminaltechniker eine Granate aus dem Haus gebracht, am Donnerstagmorgen wurde ein weiterer möglicherweise gefährlicher Gegenstand herausgetragen und in ein Spezialfahrzeug verladen. Später folgte ein drittes Fundstück, wie dpa-Reporter beobachteten.
Kampfmittelräumdienst im Haus von Klette – Gegenstand hinausgetragen
19.34 Uhr: Aus dem Wohnhaus der früheren mutmaßlichen RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin-Kreuzberg hat die Polizei einen Gegenstand herausgetragen, der einer kleineren Granate ähnelte. Ein Beamter vom Kampfmittelräumdienst verstaute den Gegenstand am Mittwochabend in einem Auto in einer Sicherheitskiste, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Um was es sich genau handelte, war noch nicht bekannt.
Am Nachmittag war das Mietshaus wegen einer möglichen Gefahr geräumt worden. Alle Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen, der Gehweg vor dem Haus und einem Nachbarhaus wurde gesperrt.
„Weil wir etwas gefunden haben, das gefährlich ist“: Haus von RAF-Terroristin in Berlin geräumt
17.17 Uhr: Das Mietshaus in Berlin-Kreuzberg, in dem die frühere mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette wohnte, ist am Mittwoch wegen einer möglichen Gefahr geräumt worden. Alle Bewohner mussten ihre Wohnungen am Nachmittag verlassen und standen anschließend auf der Straße, wie ein dpa-Reporter beobachtete.
Eine offizielle Begründung gab es zunächst nicht, ein Spurenermittler der Polizei sagte aber: „Weil wir etwas gefunden haben, das gefährlich ist.“ Auch die Kriminaltechniker der Polizei mussten demnach raus aus dem Haus in der Sebastianstraße. Ob Sprengstoffspezialisten oder Bombenentschärfer angefordert wurden, war zunächst nicht bekannt. Eine Polizeisprecherin teilte gegenüber „Bild“ mit: „Ein sprengstoffverdächtiger Gegenstand ist gefunden worden“.
Frühere RAF-Terroristin Klette schweigt
16.03 Uhr: Mehr als 30 Jahre lebte sie im Untergrund, jetzt soll die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette die Fahnder auf die Spur ihrer Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg bringen. Die in Berlin festgenommene 65-Jährige sitzt inzwischen in U-Haft in Niedersachsen. Staub und Garweg werden dagegen weiterhin mit Hochdruck gesucht. Beim zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Verden machte Klette zu den Vorwürfen keine Angaben, wie eine Sprecherin des niedersächsischen Justizministeriums am Mittwoch sagte.
Nächste Festnahme im RAF-Krimi
14.20 Uhr: Ermittler haben laut „Hannoversche Allgemeine“ einen Tag nach der Festnahme der RAF-Terroristin Daniela Klette eine weitere Person in Berlin festgenommen. Nun werde geklärt, ob es sich dabei um einen von Klettes ehemaligen Weggefährten Burkhard Garweg oder Ernst-Volker Staub handelt. Noch am Dienstag war eine zweite Person festgenommen, am Mittwoch jedoch wieder laufen gelassen worden.
Das Landeskriminalamt in Hannover wollte gegenüber der „Hannoversche Allgemeine“ eine dritte Festnahme noch nicht bestätigen.
Ex-RAF-Jäger rechnet mit weiteren Überfällen: „Müssen ja von etwas leben“
12.40 Uhr: Auch nach der Festnahme der Ex-Terroristin Daniela Klette hält es der frühere Stuttgarter Generalstaatsanwalt Klaus Pflieger für wenig wahrscheinlich, dass die beiden weiter gesuchten Ex-RAF-Terroristen dem Fahndungsdruck nachgeben und sich freiwillig stellen. „Ich habe eine kleine Hoffnung“, sagte Pflieger, der in den 1980er Jahren an mehreren RAF-Ermittlungen und Anklageschriften insbesondere gegen die erste und zweite Generation der Rote Armee Fraktion (RAF) beteiligt war. „Ich gehe aber eher davon aus, dass sie nach so langer Zeit mit falscher Identität versuchen werden, weiter verdeckt zu leben und zu agieren.“
Der frühere Jurist rechnet auch mit weiteren Überfällen auf Geldtransporter: „Sie müssen ja von etwas leben, wenn ihnen das Geld ausgeht. Und dann machen sie halt von dem Gebrauch, was sie gelernt haben.“ Dabei werde der Druck auf sie steigen. „Ich könnte mir vorstellen, dass bei Daniela Klette in der Wohnung Informationen gefunden wurden, die auf die beiden Männer hinweisen könnten, seien es Mails oder Telefonanrufe oder irgendetwas.“ So könne vielleicht schon ein gewisser Aufruhr entstanden sein, denn es bestanden ja Kontakte innerhalb des Trios.
Wegen der langen Zeit im Untergrund ist Pflieger überzeugt, dass die früheren RAF-Terroristen ein Netzwerk von Helfern gehabt haben müssen. „Wir haben das bei allen RAF-Generationen erlebt, dass es jede Menge Unterstützer gab, die etwa Unterschlupf angeboten haben. Manche Dinge wie Arztbesuche und andere Dinge des täglichen Lebens sind nur schwer zu erledigen ohne eine solche Hilfe. Es gab sicher Hilfe“, sagte der 76-Jährige.
Bundesanwaltschaft: Haftbefehl gegen Klette weiterhin in Kraft
11.00 Uhr: Der von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe vor Jahren erwirkte Haftbefehl gegen die in Berlin gefasste frühere RAF-Terroristin Daniele Klette ist weiterhin in Kraft. Das sagte eine Sprecherin der obersten deutschen Anklagebehörde am Mittwoch. Gegen Klette werde dabei wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und versuchten Mordes bei Taten Anfang der 90er-Jahre ermittelt.
Konkret wird ihr zur Last gelegt, gemeinsam mit den noch gesuchten RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg im März 1993 einen Sprengstoffanschlag auf die im Bau befindliche JVA Weiterstadt verübt zu haben. Durch die Explosion war an dem Gebäude ein Schaden von rund 123 Millionen D-Mark entstanden. Klette soll darüber hinaus mit weiteren RAF-Mitgliedern versucht haben, im Februar 1990 einen Sprengstoffanschlag auf ein Gebäude der Deutschen Bank in Eschborn zu verüben.
Polizei setzt Einsatz in Wohnung von RAF-Terroristin fort
09.35 Uhr: Die Berliner Polizei hat ihren Einsatz in der Wohnung der festgenommenen früheren RAF-Terroristin Daniela Klette fortgesetzt. Am Mittwochmorgen standen zunächst drei Mannschaftswagen vor dem Haus in der Sebastianstraße in Berlin-Kreuzberg, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Der Eingang zu dem siebengeschossigen Gebäude war wie schon am Dienstag mit Flatterband abgesperrt. Nach mehr als 30 Jahren Fahndung war Klette am Montagabend in Berlin gefasst worden. Die 65-Jährige lebte in der Kreuzberger Wohnung nach Angaben des Landeskriminalamtes Niedersachsen unter falscher Identität. Inzwischen sitzt sie wegen mehrerer Raubtaten in Untersuchungshaft.
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