BERLIN. Die sogenannte Seenotrettungsorganisation „Sea-Eye“ hat die Festsetzung eines ihrer Schiffe in einem italienischen Hafen kritisiert. „Wir werden nicht aufhören, Menschenleben zu retten – und uns wie bei früheren Festsetzungen juristisch gegen die Blockade wehren“, betonten die selbsternannten Seenotretter am Montag via X.

Die verhängte Sperre von 60 Tagen sei eine der längsten, die italienische Behörden jemals gegen sogenannte Seenotretter ausgesprochen hätten. „Ein politisch motiviertes Manöver mit einem Ziel: Uns zwei Monate davon abhalten, Menschen vor dem Ertrinken zu retten“, bekräftigte „Sea-Eye“.

„Sea-Eye“ erkennt libysche Küstenwache nicht an

Ein im Januar 2023 erlassenes Dekret des italienischen Innenministers Matteo Piantedosi (parteilos) erlaubt es den Behörden, Schiffe von selbernannten Seenotrettern bis zu zwei Monate lang im Hafen festzusetzen und die Crew mit einer Strafzahlung von mehreren tausend Euro zu belegen.

Konkret argumentierten die italienischen Stellen, daß die sogenannten Seenotretter im Mittelmeer aufgebrachte Migranten nicht nach Italien, sondern Libyen hätten bringen müssen – ein Schritt, dem sich „Sea-Eye“ zuletzt verweigert hatte. Die libysche Küstenwache sei nur eine bewaffnete Miliz, die dazu auch noch mit ihren Waffen auf das Schiff gezielt hätten. Nun hängt das Transportschiff, das unter deutscher Flagge fährt, in einem Hafen der süditalienischen Region Kalabrien fest. (fw)





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