München – Streift man in Sommernächten durch die Stadt, fühlt man sich oft beinahe wie in Italien oder in Frankreich: In Schanigärten, oft hübsch geschmückt mit Lichterketten und Pflanzen, sitzen die Menschen im Freien und genießen Speisen und Getränke.

Wenn die Temperaturen an diesem Wochenende Sommergefühle wecken, geht es wieder los: Die ersten Gastronomen haben ihre Schanigärten aufgebaut. So wie Wirt Giacomo von der Pizzeria Monaco in der Reichenbachstraße: “Ich freue mich sehr auf das schöne Wetter – da werde ich selber auch ein Weißbier trinken und die Sorgen vergessen. Da kann man wieder la dolce vita di Monaco di Bavaria genießen – das Leben genießen.”

Die Sonne in München genießen: Woher das Wort Schanigarten stammt

Was zum mediterranen Flair beiträgt, kommt eigentlich aus Wien. Schanigärten haben dort eine lange Tradition. Schon um 1750 erhielt der Italiener Giovanni “Gianni” Taroni die Erlaubnis, vor seinem Wiener Kaffeehaus Tische und Stühle aufzustellen. Gut möglich, dass mit der Zeit aus “Giannis Garten” der Schanigarten wurde.

Eine andere Theorie besagt, dass der Name Bezug nimmt auf die wienerische Bezeichnung für einen Hilfskellner: der Schani, abgeleitet vom französischen Vornamen Jean. Aufgabe des Schani war es, im Sommer morgens die Tische und Stühle im Freien aufzubauen.

Schanigärten sind seit der Pandemie in München nicht mehr wegzudenken

In München gibt es Schanigärten erst seit der Pandemie. 2021 wurden sie vorübergehend genehmigt, um Gastronomen den Betrieb in der Zeit der Einschränkungen zu erleichtern. Doch die Schanigärten kamen so gut bei den Münchnern an, dass sie bald nicht mehr wegzudenken waren. Aus der Notlösung wurde eine dauerhafte. 600 Schanigärten sind durch das Kreisverwaltungsreferat heuer insgesamt genehmigt, seit 2022 sind 50 neu dazu gekommen.

Start in den Flohmarkt-Frühling
Endlich Flohmarktwetter! So langsam startet die Saison und an diesem Wochenende können Trödelfans schon ziemlich gut auf ihre Kosten kommen. Ein Klassiker: der Flohmarkt in der Parkharfe im Olympiapark, der auch diesen Samstag wieder stattfindet. Auch in Riem wird am Samstag wieder getrödelt und gestöbert (ab 6 Uhr, Am Messefreigelände). In Daglfing wird am Samstag wieder zum Antik- und Flohmarkt geladen, auch eine große Auswahl an Kindersachen gibt’s hier (Rennbahnstr. 35). Im Tierheim München (Brukenthalstr. 6) ist am Samstag ab 13 Uhr wieder Flohmarkt mit Neuen und Second-Hand-Waren, Schönem und Nützlichem. Alles zugunsten des Tierheims.

Im Sugar Mountain (Helfenriederstr. 12) findet Samstag und Sonntag je ab 17 Uhr der Night Market mit Handgemachtem, Vintage-Produkten und Second-Hand-Schätzen statt. Am Sonntag ist außerdem Kinderflohmarkt (12 Uhr). Ebenfalls am Sonntag öffnet ab 7.30 Uhr der Antik- und Raritätenmarkt Keferloh, mit großer Markthalle und Gastronomie (Gut Keferloh bei Grasbrunn, Keferloh 2). In der Tonhalle kann man am Sonntag bei der Schallplatten- und CD-Börse in Vinyls, CDs und Singles, Katalogen, Postern und mehr stöbern (10 Uhr, Grafinger Str. 6).

Hausgemachtes Karamell-Eis mit gerösteten Hanfsamen

Schleckerei mit Hanfsamen
Für eine Kugel Eis ist man nie zu alt, und bei solch einem Wetter schmeckt’s gleich dreimal so gut. Die Eisdielen der Stadt dürften sich auf das Wochenende also ebenfalls freuen. Im Eiscafé Eismeer in der Pestalozzistraße gibt es neben den Klassikern auch ungewohnte Sorten. Dieses Jahr wartet man dort mit einer ganz besonderen Sorte auf, die dieser Tage kaum besser passen könnte: Uschi Gras. Eismeer-Chef Marcus Kares sagt: “Wir transportieren Emotionen: Spaß und Eis essen und Spaß am Leben. Wir haben unser Uschi Gras Eis. Das ist hausgemachtes Karamell-Eis. Da sind geröstete Hanfsamen drin. Das ist ganz legaler Samen – das macht nicht high – und ist fantastisch.”

Haben das Uschi-Gras-Eis in ihren Händen, die beiden vom Eiscafé Eismeer, v.l. Geschäftsführer Patrick Becker und Chef Marcus Kares.
Haben das Uschi-Gras-Eis in ihren Händen, die beiden vom Eiscafé Eismeer, v.l. Geschäftsführer Patrick Becker und Chef Marcus Kares.
© Daniel von Loeper
Haben das Uschi-Gras-Eis in ihren Händen, die beiden vom Eiscafé Eismeer, v.l. Geschäftsführer Patrick Becker und Chef Marcus Kares.

von Daniel von Loeper

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Fast wie im Freibad
Hartgesottene gehen ja sogar bei Minusgraden in die Isar zum Eisbaden. Auch wenn es für ein April-Wochenende richtig warm wird, ist es im Fluss oder im See vielen noch zu zapfig für ein Bad. Die Münchner Freibadsaison beginnt traditionell erst im Mai. Das heißt aber nicht, dass Badefans an diesem Wochenende aufs Planschen in der Sonne verzichten müssen: Das Außenbecken im Dantebad ist beheizt und lässt am Wochenende Freibadgefühl aufkommen. Auf 50 Metern können Besucher im Stadionbecken bahnen ziehen oder sich im Strömungskanal treiben lassen.

Freibadflair im Hallenbad

Außerdem gibt es eine Liegewiese, auf der es sich bei über 20 Grad gut aushalten lässt – egal ob zum lesen, Tischtennis spielen oder Picknicken. Wenn das doch noch ein wenig zu viel des Sommergefühls ist, kann im Außenbecken des Nordbads die Nase gen Sonne halten und auf einer der Sprudelliegen im warmen Wasser entspannen, und danach im Innenbereich platz nehmen. Alternativ bietet auch das Südbad ein Außenwellnessbecken und Liegewiese. Alle drei Bäder sind am Wochenende jeweils 7.30 bis 23 Uhr geöffnet.

Mit dem Schiff auf dem Staffelsee: Da sind die Berge ganz nah.
Mit dem Schiff auf dem Staffelsee: Da sind die Berge ganz nah.
© IMAGO/Manngold
Mit dem Schiff auf dem Staffelsee: Da sind die Berge ganz nah.

von IMAGO/Manngold

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Schippern mit Bergblick
Im leichten Fahrtwind in die Sonne blinzeln, dazu einen Kaffee oder vielleicht auch ein Radler und den Bergblick genießen. Das geht beim Schifferl fahren auf den bayerischen Seen ganz hervorragend – auf den großen Dreien, Starnberger See, Ammersee und Chiemsee – besonders schön ist es aber auch auf dem ein bisserl kleineren Staffelsee, denn hier sind die Berg ganz nah dran. Jetzt im April bietet die Staffelseeschifffahrt von Seehausen aus täglich zwei Rundfahrten auf dem See mit den sieben Inseln an. Wer keine ganze Runde drehen mag, steigt unterwegs aus, wandert ein Stück auf dem Staffelseerundweg oder geht in Utting, Murnau oder Seehausen in den Biergarten und zu Fuß zurück. Fahrplan und Preise: staffelsee.org.

Fischerei Bistro in Bad Wiessee

An einem der schönsten Plätze am See bietet das Fischerei Bistro in Bad Wiessee Schmankerl von heimischen Fischen (Saibling, Forelle, Renke und Hecht), aber auch mediterrane Fischgerichte (Dorade, Loup de Mer), sowie Nordsee-Krabben, Hummer, Austern, Thunfisch. Dazu gibt’s im Bistro ausgesuchte Weine, regionale Schnäpse und Champagner. Direkt am Seeufer gelegen, bietet der Platz einen wunderschönen Blick über den Tegernsee, rauf zum Wallberg, Leeberg, Rottach-Egern und das Kloster in Tegernsee.

Mit der Regiobahn vom Münchner Hauptbahnhof nach Gmund und dort den Bus nehmen. Oder weiter bis Tegernsee Bahnhof. Runter zum See und dann mit dem Schiff über den See bis Bad Wiessee, an der Schiffsanlegestelle Abwinkl geht man von Bord.





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