Offenbach. Ein gelb-rötlicher Himmel und viel Dreck auf Autos und Fensterscheiben: Am Karsamstag trübt Saharastaub das sonnige Wetter. Das sagt Meteorologe Marcel Schmid vom Deutschen Wetterdienst (DWD) und erklärt zudem, dass die Sonne an diesem Tag oftmals nur „sehr milchig“ erscheine. Das Phänomen Saharastaub tritt mehrmals im Jahr auf.

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Fragen und Antworten zum Thema Saharastaub

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Wie entsteht Saharastaub und wie oft kommt er nach Deutschland?

Bodennahe Turbulenzen wirbeln gewaltige Mengen Sand in der Wüste Nordafrikas auf. Die Partikel steigen bis zu fünf Kilometer in die Atmosphäre und können dort bis zu einem halben Jahr schweben. Bei gewissen Wetterlagen wird der Staub dann innerhalb weniger Tage bis nach Mitteleuropa gepustet – vor allem zwischen März und Juni sowie Oktober und November. Das passiert zwischen fünf und 15 Mal im Jahr.

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Wie macht sich der Saharastaub bemerkbar?

Die meisten „Saharastaub-Ereignisse“ bleiben weitgehend unbemerkt. Liegt jedoch besonders viel Staub in der Luft, ist es selbst bei wolkenlosem Himmel ungewöhnlich dämmrig, der Himmel gelb, rot oder braun verfärbt, die Sonne trüb wie hinter Milchglas.

Welche Folgen hat der Staub?

Die Sicht ist oft stark eingeschränkt, was sogar zum Schließen von Flughäfen führen kann. Zudem werden Autos, Fensterscheiben und Gartenmöbel mit einer rötlich-braunen Schicht bedeckt. Regen hilft nicht, sondern macht alles nur noch schlimmer: Denn so entsteht Blutregen. „Als Blutregen wird die rötliche Färbung von Regen bezeichnet, welche hauptsächlich durch Wüstensand oder Staub verursacht wird“, erklärt der Deutsche Wetterdienst (DWD). Dieser Blutregen wäscht also den Staub aus der Luft und hinterlässt einen regelrechten Dreckfilm.

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Ist der Saharastaub gefährlich?

Über gesundheitliche Folgen sind sich die Expertinnen und Experten uneinig. Der Saharastaub sei nicht gefährlich, betont etwa das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung Freiburg. Die Feinstaubbelastung sei durch den Saharastaub zwar erhöht und auch das Wohlbefinden könne dadurch beeinträchtigt werden, die Partikel würden aber schon im Rachenbereich abgestoßen. Für unbedenklich hält auch der DWD den Saharastaub.

Die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik schreibt hingegen: „Feinstaub kann aufgrund der geringen Partikelgröße über den Kehlkopf bis tief in die Lunge gelangen und ist daher besonders gesundheitsschädlich. Zu den natürlichen Feinstaubquellen gehört auch der Saharastaub.“ Wer keinen Saharastaub einatmen möchte, kann als Schutz FFP2-Masken tragen.

Gibt es auch positive Folgen?

Ja. Wo sich heute die Sahara befindet, war früher ein riesiger Süßwassersee, der austrocknete. Der Staub ist daher nährstoffreich. Er dient vor allem in Südamerika, wohin der Saharastaub regelmäßig verfrachtet wird, als Dünger – etwa für die Regenwälder des Amazonas. Aber auch Spaniens Böden profitieren spürbar vom Calcium und Magnesium aus der Wüste. Pro Jahr werden etwa eine Milliarde Tonnen Staub verblasen.

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Wir haben den Text am 28.3.2024 aktualisiert.

RND/dpa



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