Immobilienfinanzierungen: Inflation auf dem Rückzug: Dürfen Häuslebauer bald auf billiges Baugeld hoffen?

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Zwei, drei, vier Prozent – Häuslebauer müssen für Immobilienkredite derzeit ein Vielfaches dessen bezahlen, was noch vor wenigen Jahren üblich war. Schuld ist die Inflation, und die dadurch gestiegenen Leitzinsen. Doch Zinssenkungen scheinen nicht mehr fern zu sein. „Billiges Baugeld“ ist dadurch aber keineswegs garantiert.

Nach Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 sind die Rohstoff- und Energiepreise rasant in die Höhe geschnellt. Die dadurch angefachte Inflation versuchte die EZB mit höheren Leitzinsen zu bekämpfen. Innerhalb kürzester Zeit stieg der Zins von null Prozent auf heute 4,5 Prozent. Das konsequente Vorgehen trägt inzwischen Früchte. Aktuell lässt die rückläufige Inflationsrate Häuslebauer hoffen, dass der Traum vom Eigenheim wieder in greifbare Nähe gerät.

Denn die gestiegenen Zinsen haben auch Immobilienkredite deutlich verteuert. Zugleich sind die Bau- und Renovierungskosten gestiegen, verursacht durch hohe energetische Vorgaben, Materialpreiserhöhungen und Arbeitskräftemangel. Das belastet Bauunternehmen und Hausbesitzer gleichermaßen, führt zu weiteren finanziellen Herausforderungen und erschwert den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum.

Was machen die Notenbanken?

Die Rückkehr der Inflation auf ein Normalmaß gibt den Zentralbanken dies- und jenseits des Atlantiks Spielraum, ihre geldpolitischen Maßnahmen anzupassen. Vieles deutet darauf hin, dass nicht nur die Europäische Zentralbank (EZB), sondern auch die Federal Reserve (Fed) in den kommenden Monaten die Zinsen senken wird. Dies könnte dazu beitragen die Wirtschaft anzukurbeln und Investitionen zu fördern. Unternehmen können von günstigeren Finanzierungskonditionen profitieren und ihre Expansionspläne wieder forcieren. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie stark die Notenbanken die Zinsen senken können und wie die Märkte darauf reagieren.

 

Der große Unterschied

Eine Rückkehr zur „guten alten Zeit“ scheint aktuell in weiter Ferne. Als die Leitzinsen im Euro-Raum zuletzt auf dem heutigen Niveau waren, hatte die Zinsstrukturkurve einen normalen Verlauf: Das heißt, je länger der Zins festgeschrieben wurde, umso höher war dieser. So hatte der Anleger bei einem fünfjährigen Festgeld eine bessere Kondition als bei Tagesgeld, und ein Häuslebauer musste für seine zehnjährige Zinsbindung einen höheren Satz bezahlen als bei einer kürzeren Festschreibung.

Heute bekommen Anleger auf Tagesgeld einen besseren Zins als bei einer längerfristigen Anlage. Hier wird von einer sogenannten „inversen Zinsstrukturkurve“ gesprochen. Diese gilt häufig als Vorbote einer möglichen Rezession. Und hier liegt der Hase im Pfeffer: Im Jahr 2000, als der Leitzins ebenfalls bei 4,5 Prozent lag, wurde für die zehnjährige Baufinanzierung ein Zins von über 6,0 Prozent fällig. Heute liegen wir „nur“ bei drei bis vier Prozent. Dies spiegelt ein eher trübes konjunkturelles Bild wider und lässt wenig Spielraum, die (kurzfristigen) Zinsen deutlich zu senken ohne die Inflation erneut anzufachen.

Agieren oder Abwarten?

Aufgrund der beschriebenen Situation ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die langfristigen Zinsen auch bei Leitzinssenkungen hoch bleiben werden und sich lediglich die Zinsstrukturkurve wieder normalisiert. Für sinkende Zinsen auch am langen Ende müssten viele Dinge Hand in Hand gehen, wie ein Lösen des Ukraine-Konflikts, eine dauerhaft niedrige Inflation und ein Anspringen der europäischen Konjunktur. Die Hoffnung auf „billiges Baugeld“ mit Zinssätzen um die ein Prozent wird sehr wahrscheinlich Wunschdenken bleiben.





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