SCHWERIN. Die Zahl der jährlichen Einbürgerungen in Mecklenburg-Vorpommern ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Während 2019 lediglich 530 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft erhielten, waren es 2023 insgesamt 1.706 Personen, wie eine Auswertung der AfD-Fraktion im Landtag zeigt.
Besonders groß war dabei der Sprung von 2021 zum Jahr 2022 – von 850 Einbürgerungen auf 1.670. Das ist ein Anstieg um 96 Prozent. Beinahe ein Drittel aller Einbürgerungen der vergangenen vier Jahre fand damit im Jahr 2023 statt. Insgesamt vergaben die Behörden seit 2019 in 5.266 Fällen einen deutschen Paß. Damit wurden in diesem Zeitraum mehr als 66 Prozent der gestellten Einbürgerungsanträge positiv beschieden.
AfD-Fraktion kritisiert Einbürgerungspolitik
Der migrationspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Jan-Phillip Tadsen, zeigte sich erstaunt über den Anstieg. „Die Zahlen zeigen einen starken Anstieg, zu dem die Frage gehört, welche Auswirkungen die jüngste Reform des Staatsangehörigkeitsrechts mit weiter gesunkenen Hürden noch haben wird.“ Für eine umfassende Bewertung dieser Einbürgerungspraxis brauche es nun transparente Datensätze.
„Es sollte statistisch erhoben werden, welche sozialstaatlichen Leistungen bezogen wurden und wie hoch das zu versteuernde Einkommen innerhalb der letzten zehn Jahre vor dem Tag der Einbürgerung“, forderte der Innenexperte, der auch stellvertretender Vorsitzender des Landtags-Innenausschusses ist.
„60 Prozent unserer Bürger sprachen sich jüngst gegen die weitere Aufnahme von illegalen Migranten aus. In dieser Gesamtlage die Hürden der Einbürgerung abzusenken, ist ein Angriff auf die Bindungskraft der Nation und trägt massiv zur weiteren Auflösung unserer Schicksalsgemeinschaft“, monierte der AfD-Politiker. Er forderte eine Verschärfung des Staatsbürgerschaftsrechts. (lb/ho)