Seit der Debatte um den „Anzeigenhauptmeister“ hat sich die Zahl der Bürgeranzeigen gegen Falschparker in Erfurt verdreifacht. Im März gingen 848 Anzeigen ein, wie das Bürgeramt auf Anfrage mitteilte. In den fünf Monaten zuvor waren es im Schnitt je 261. Der Großteil der Anzeigen im März entfiel laut Stadt auf zwei Menschen: Von einer Person seien 360 Anzeigen eingegangen, von einer anderen waren es demnach 216. Über die Motivation der Anzeigenden sei nichts bekannt. Damit kam im März laut Stadt jede fünfte Anzeige von Bürgern, der Rest von den Behörden.

„Anzeigeweg ist eröffnet und wird verstärkt genutzt“

Seit Ende Februar gibt es Medienberichte und Diskussionen über einen jungen Mann, der offenbar systematisch Falschparker anzeigt und sich „Anzeigenhauptmeister“ nennt. Ein Bezug der steigenden Zahl an Anzeigen zu diesem Phänomen lasse sich aber nicht herleiten, hieß es aus Erfurt. Die Stadt stehe solchen Bürgeranzeigen generell neutral gegenüber. „Dieser Anzeigeweg ist eröffnet und wird verstärkt genutzt.“ Dabei sei auch eine vermehrte Nutzung von Falschparker-Apps wie „weg.li“ zu verzeichnen. 

In Weimar hat sich Zahl der privaten Anzeigen verdoppelt

Auch in Weimar hat die Zahl der privaten Anzeigen zuletzt zugelegt: Seien es 2022 noch 200 Fälle gewesen, habe sich die Zahl im vergangenen Jahr auf etwa 400 verdoppelt, sagte eine Sprecherin. „Jedes Engagement, was der Sicherheit und Ordnung dienlich ist, wird als positiv empfunden.“ Die Anzeigen erreichen die Stadt demnach hauptsächlich über ThAVEL, ein landesweit einheitliches System für Anträge.





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