Wegen des Untergangs eines von der Huthi-Miliz aus dem Jemen angegriffenen und mit Düngemitteln beladenen Schiffs im Roten Meer wächst die Sorge vor möglicherweise katastrophalen Auswirkungen. “Wenn nicht sofort gehandelt wird, könnte sich die Situation zu einer großen Umweltkrise ausweiten”, warnte Julien Jreissati, Programmdirektor bei der Non-Profit-Organisation Greenpeace im Nahen Osten. “Neben weiteren Leckagen von Heizöl aus den Motoren könnte das Sinken des Schiffs den Rumpf weiter beschädigen, sodass Wasser mit den Tausenden von Tonnen Düngemittel in Kontakt kommt, die dann ins Rote Meer gelangen und das Gleichgewicht der Meeresökosysteme stören könnten”, sagte Jreissati. Dies würde “Kaskadeneffekte im gesamten Nahrungsnetz” auslösen.
Der Frachter Rubymar sank in der Nacht zum Samstag bei schlechtem Wetter und starkem Wind, wie der Krisenstab der international anerkannten Regierung des Jemen mitteilte. Das mit 41.000 Tonnen Ammoniumnitrat beladene Schiff war am 19. Februar von den Huthis mit Raketen beschossen worden. Die Crew hatte den Frachter nach zwei Raketentreffern verlassen und sich in Sicherheit gebracht. Aus dem Schiff trat seither bereits ein riesiger Ölteppich aus.
Ahmed Awad Bin Mubarak, der Ministerpräsident der international anerkannten jemenitischen Regierung, bezeichnete den Untergang auf der Plattform X als “eine beispiellose Umweltkatastrophe”. Die Huthis hätten das Land schon in einen fürchterlichen Krieg geführt und ließen die Bevölkerung jeden Tag dafür bezahlen. Mubaraks Regierung kämpft in dem arabischen Land seit zehn Jahren gegen die Huthis, die 2014 die Hauptstadt Sanaa und andere Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Auch das US-Militär warnte vor einer Umweltkatastrophe.
Negative Folgen für die Fischerei befürchtet
Experten befürchten Auswirkungen auf die Fischerei, die im Jemen von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist. Düngemittel im Meer begünstigen die Ausbreitung von Algenblüten, was dem Wasser Sauerstoff entzieht, wodurch Tiere und Pflanzen sterben. In der Folge entstehen sogenannte tote Zonen. Im Roten Meer sind einige der farbenprächtigsten und am weitesten ausgedehnten Korallenriffe der Welt bedroht.
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz hat seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas im Oktober ihre Angriffe auf der für den Welthandel wichtigen Seeroute verstärkt, über die normalerweise zwölf Prozent des weltweiten Seehandels abgewickelt werden. Viele Reedereien meiden deswegen mittlerweile die Strecke.
Die Huthis sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten und vom Iran unterstützten “Achse des Widerstands”, zu der neben der Hamas unter anderem auch die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon gehört. Seit Dezember versuchen Kriegsschiffe einer internationalen Koalition unter US-Führung, den Schiffsverkehr entlang der jemenitischen Küste zu sichern. Inzwischen beschlossen auch die EU-Außenminister einen Marineeinsatz zum Schutz der wichtigen Handelsroute. Als Teil dieser Mission ist die deutsche Fregatte Hessen seit Ende Februar in der Region im Einsatz.
Wegen des Untergangs eines von der Huthi-Miliz aus dem Jemen angegriffenen und mit Düngemitteln beladenen Schiffs im Roten Meer wächst die Sorge vor möglicherweise katastrophalen Auswirkungen. “Wenn nicht sofort gehandelt wird, könnte sich die Situation zu einer großen Umweltkrise ausweiten”, warnte Julien Jreissati, Programmdirektor bei der Non-Profit-Organisation Greenpeace im Nahen Osten. “Neben weiteren Leckagen von Heizöl aus den Motoren könnte das Sinken des Schiffs den Rumpf weiter beschädigen, sodass Wasser mit den Tausenden von Tonnen Düngemittel in Kontakt kommt, die dann ins Rote Meer gelangen und das Gleichgewicht der Meeresökosysteme stören könnten”, sagte Jreissati. Dies würde “Kaskadeneffekte im gesamten Nahrungsnetz” auslösen.