Kiel. Das Leben für Studierende wird immer teurer. Damit sie ihr Studium bezahlen können, gibt es staatliche und private Finanzierungsmöglichkeiten. Bei der KfW nehmen sie Kredite bis zu 38 500 Euro auf. Dabei warnt selbst die Förderbank davor, den Lebensunterhalt ausschließlich über Kredite zu finanzieren. Es bestehe ein hohes Verschuldungsrisiko.

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Seit Corona hat sich die finanzielle Situation von Studierenden verschlechtert. Während der Pandemie verloren viele ihre Nebenjobs. Als sie wieder arbeiten konnten, stiegen mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine die Lebenshaltungskosten. Um Miete, Semestergebühren und Essen bezahlen zu können, nehmen immer mehr Studierende Kredite auf – und laufen Gefahr, in die Schuldenfalle zu tappen. Denn die Kreditzinsen sind hoch. Bei dem Studienkredit der KfW-Förderbank zum Beispiel liegt der Zinssatz aktuell bei 7,51 Prozent.

Studienkredit bei der KfW: 850 Studierende in Schleswig-Holstein erhalten Geld

Der KfW-Studienkredit kann grundsätzlich von allen Studierenden in Deutschland aufgenommen werden. Im Durchschnitt nehmen Studierende aus Schleswig-Holstein 16 500 Euro auf. Bis zu maximal 38 500 Euro werden über den KfW-Kredit ausgezahlt. Aktuell finanzieren sich rund 850 Studierende in Schleswig-Holstein ihr Studium über einen Kredit der KfW. Rund 6500 Darlehen befinden sich in der Phase der Rückzahlung.

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Im Vergleich zum staatlichen Bafög muss der Studienkredit vollständig zurückgezahlt werden – samt Zinsen. Zwar hat die Förderbank KfW den Zins für Studienkredite Anfang April von 9,01 auf 7,51 Prozent gesenkt, doch die Kritik bleibt. „Studienkredite sollten als letzte Möglichkeit der Studienfinanzierung in Betracht gezogen werden“, sagt der Leiter des Amts für Ausbildungsförderung bei Studentenwerk Schleswig-Holstein, Normen Laars.

Wegen hoher Zinsen: Studentenwerk SH kein KfW-Vertriebspartner mehr

Das Studentenwerk selbst ist seit Mitte 2023 kein KfW-Vertriebspartner mehr. Ein Grund dafür sind laut Laars die hohen Zinsen – und die damit entstehenden Probleme. Das Studentenwerk Schleswig-Holstein verzeichnet eine deutlich höhere Nachfrage bei Beratungsangeboten rund um Kreditaufnahmen. 2023 sind 1472 Gespräche geführt worden. „Bei Studierenden mit bestehenden Kreditverträgen erleben wir oft einen hohen Beratungs- und Aufklärungsbedarf, da den Studierenden die Vertragskonditionen vor Abschluss nicht ausreichend erläutert wurden.“

Auch der Allgemeine Studierendenausschuss der Christian-Albrechts-Universität kritisiert die hohen Zinsen und rät Studierenden davon ab, ihr Studium über den KfW-Kredit zu finanzieren. „Die Senkung der Zinsen auf 7,51 Prozent entspricht nicht einmal ansatzweise unserer Forderung nach einem Festzinssatz in Höhe von 3,9 Prozent“, sagen die Asta-Vorsitzenden Stella Thomsen und Laura Falk. Daher sei es umso wichtiger, den Bafög-Satz zu erhöhen. „Der Bafög-Satz liegt derzeit unter dem Grundbedarf des Bürgergeldes und somit auch unter dem Existenzminimum.“

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Und sogar die KfW betont, dass Studierende genau prüfen sollen, ob sie einen Kredit aufnehmen sollten. „Der KfW-Studienkredit kann ein Baustein unter vielen in der Studienfinanzierung sein und zum Beispiel für laufende Kosten genutzt werden, die nicht durch Bafög, einen Nebenjob oder Unterstützung der Familie abgedeckt werden können“, sagt KfW-Produktmanager Philip Rauh.

KN



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