Berlin

Hohe Kosten für Bau, Energie und Personal, gestiegene Zinsen und mehrere Streiks haben bei der Deutschen Bahn im vergangenen Jahr für einen Milliardenverlust gesorgt. Unter dem Strich fuhr der bundeseigene Konzern 2023 ein Minus von 2,4 Milliarden Euro ein, wie das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Im Jahr davor war der Fehlbetrag mit rund 0,2 Milliarden Euro noch deutlich geringer ausgefallen. Der Umsatz ging im selben Zeitraum um 13 Prozent auf rund 45,2 Milliarden Euro zurück. Und auch im operativen Bereich machte der Konzern Verluste. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank auf ein Minus von fast einer Milliarde Euro – nach einem positiven Ergebnis von rund 1,2 Milliarden Euro im Jahr davor. 

Grund dafür war eigenen Angaben zufolge, dass die Bahn bei den hohen Investitionen in die Infrastruktur in Vorleistung gegangen ist. In diesem Jahr sollen die Mittel vom Bund ausgeglichen werden. Dann will der Konzern zumindest operativ wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Bahn investierte 2023 demnach rund 7,6 Milliarden Euro aus Eigenmitteln in die dringend notwendige Ertüchtigung der Infrastruktur.

Überlastete Strecken und ein an vielen Stellen sanierungsbedürftiges Netz sorgten im vergangenen Jahr für eine hohe Unpünktlichkeit. Fast jeder dritte Fernzug war verspätet unterwegs. Bahn und Bund wollen deshalb in den kommenden Jahren so viel investieren wie nie, um die Infrastruktur wieder fit zu machen. Das führt indes zu hoher Bautätigkeit, die den Verkehr auch in den kommenden Jahren zunächst weiter ausbremsen dürfte. Die Nachfrage im Bahnverkehr blieb trotz der hohen Unzuverlässigkeit hoch. Rund 1,8 Milliarden Fahrten verbuchte die Bahn 2023 und damit 5,8 Prozent mehr als im Jahr davor. 

Zu den schlechten Zahlen in diesem Jahr führten auch anhaltende wirtschaftliche Probleme bei der Güterverkehrstochter DB Cargo sowie ein sich abkühlender Transportmarkt, den vor allem die ansonsten gut laufende Logistiktochter DB Schenker zu spüren bekam. 


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