Hamburg. Disney ist ein Erfolgsgarant. Ob „König der Löwen“, „Aladdin“, „Mary Poppins“, „Tarzan“ oder „Die Eiskönigin“ – bereits fünf Zeichentrick-Klassiker sind als Musical in Hamburg gelungen. Nun folgt Produktion Nummer sechs: Am Sonntagabend feierte „Hercules“ Weltpremiere in der Neuen Flora.
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Es ist der dritte Anlauf, das „Hercules“-Musical auf die Bühne zu bringen. Zwei Inszenierungen in den USA endeten jeweils nach wenigen Wochen. Doch für die Aufführung an der Elbe haben sich die Komponisten des „Hercules“-Original-Filmsoundtracks, der achtfache Oscar-Preisträger Alan Menken und der Tony-Award-Gewinner David Zippel zusammengetan und sieben neue Songs geschrieben. Auch an der Geschichte selbst wurde kräftig gearbeitet. Sollte das Musical in Hamburg Erfolg haben, wird es anschließend weltweit an die großen Theater weiterziehen.
Inhalt: Darum geht es im „Hercules“-Musical in Hamburg
Hercules, der Sohn von Göttervater Zeus und Gattin Hera, wird von Hades, dem Herrscher der Unterwelt, aus dem Olymp entführt und wächst unter Menschen auf. Als Hercules von seiner Herkunft erfährt, versucht er, auf den Olymp zurückzukehren. Doch stellt sich heraus: Hercules mag göttliche Kräfte haben – doch ist er durch einen Zauber sterblich geworden. Um wieder ein richtiger Gott zu werden, muss er sich als Held beweisen. Hierfür erhält er Unterstützung durch den Satyr Phil (halb Mensch, halb Ziege) und von der schönen Meg. Diese hat jedoch ein Geheimnis: Sie ist eine Dienerin des Hades’, die herausfinden will, was Hercules’ größte Schwäche ist – um endlich selbst freizukommen.
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All das ist bunt, poppig und absolut jugendfrei erzählt – und inhaltlich im Vergleich zum Zeichentrickfilm von 1997 nochmals kräftig eingedampft. Mit dem echten Mythos um Hercules hat es wenig zu tun. Angefangen damit, dass Zeus Hercules keineswegs mit Gattin Hera gezeugt hat, sondern mit der Sterblichen Alkmene. Aber auch nur, weil er sie täuschte und sich als ihr Ehemann ausgab. Hera wiederum versuchte, Hercules bereits im Babyalter zu meucheln – und schickte Schlangen in sein Gemach.
Das ist die Besetzung des „Hercules“-Musicals in Hamburg
Herz des „Hercules“-Musicals in Hamburg ist der Brasilianer Benét Monteiro. Er überzeugte bereits als Hamilton im gleichnamigen Musical. Auch als Hercules zeigt er seine Qualität: Er ist kraftvoll und sanft zugleich, forsch und unsicher.
Mae Ann Jorolan als Meg schafft ebenso diesen Balanceakt zwischen Stärke und Verletzlichkeit in einem Stück, das kaum Platz zur Charakterentwicklung lässt. Auch sie stand schon in „Hamilton“ auf der Bühne.
Herrlich scharfzüngig ist Kristofer Weinstein-Storey als Satyr Phil. Er spielte bereits den Dschinni in „Aladdin“. Ähnlich nachdrücklich verkörpert Detlef Leistenschneider den Hades als irren und manischen Gott. Etwas die Show gestohlen wird ihm allerdings durch seine Gehilfen Karl und Heinz. Mario Saccoccic und André Haedicke brillieren als verschlagenes Duo, das von Hades zur Vernichtung von Hercules ausgesandt wird.
Quasi als Moderatorinnen führen fünf Musen durch die Helden-Schnurre. Insbesondere die in Berlin aufgewachsene Amerikanerin Chasity Crisp (Thalia) und die Stuttgarter Sängerin Uzoh (Klio) bringen stimmgewaltigen Gospel-Drive in die teils arg sprunghafte Handlung des „Hercules“-Musicals.
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Das sind die Highlights im „Hercules“-Musical in Hamburg
Beeindruckend sind insbesondere Bühnenbild und Choreografie. Sieben Meter hohe Säulen, Amphoren und ein LED-Hintergrund, der zum Beispiel bei einem Wettrennen für Tempo sorgt – all das sind clevere Ideen, die das Publikum gekonnt in die Welt der griechischen Mythologie versetzen.
Auch die sieben neuen Songs, die speziell für das „Hercules“-Musical in Hamburg geschrieben wurden, sorgen für echten Groove: unter ihnen ein Duett von Hercules und Meg, ein anderer ein Solo für Hades. Letzteres war Komponist Menken besonders wichtig: Schon in der Filmversion hätte er Hades gerne ein eigenes Stück gegeben, hieß es vonseiten Disneys.
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Und das sind die Schwächen des „Hercules“-Musicals in Hamburg
Die Musik ist zugleich der Schwachpunkt des „Hercules“-Musicals in Hamburg. Sie war sehr laut – und übertönte phasenweise den Gesang. So waren die Texte, gerade im Chor, teils schwer zu verstehen.
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Für wen lohnt sich das „Hercules“-Musical in Hamburg?
Wie seine Vorgänger ist das „Hercules“-Musical in Hamburg ein klassischer Familienspaß. Es gibt witzige Dialoge für Groß und Klein. Auch die Dauer von zwei Stunden reiner Spielzeit plus einer Pause von knapp 30 Minuten ist für jüngere Kinder gut machbar.
„Hercules“-Musical in Hamburg: Das kosten die Tickets
Ticketpreise für das „Hercules“-Musical in Hamburg starten bei 59,99 Euro in der Preiskategorie 5. Dabei handelt es sich um Plätze seitlich hinten in den oberen Rängen. Die besten Plätze direkt mittig vor der Bühne gibt es in der Preiskategorie Premium für 136,99 Euro pro Person. Weitere Infos dazu gibt es direkt auf der Website des Theaters.
Rund um das Stage Theater Neue Flora, in dem das „Hercules“-Musical in Hamburg aufgeführt wird, gibt es noch bis August 2024 Bauarbeiten, die die Anreise per Auto erschweren.
Quelle: dpa/Markus Scholz
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Adresse, Anfahrt und Parken: So klappt die Anreise zum „Hercules“-Musical in Hamburg
Parkplätze in der Tiefgarage sind direkt unter dem Stage Theater Neue Flora in Hamburg vorhanden, Kostenpunkt ab 3,50 Euro pro Stunde. Aber Achtung: Aktuell gibt es im Bereich rund um das Musical-Theater Neue Flora Straßenbauarbeiten. Diese werden voraussichtlich bis Ende August andauern. Das Theater empfiehlt daher die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Direkt gegenüber befindet sich die Haltestelle Holstenstraße (S-Bahn S2 und S5, Bus-Linien 3, 20, 25, 180, 183 und 283).
Bewertung: So war das „Hercules“-Musical in Hamburg
Wer die Musicals von Disney liebt, den wird auch das „Hercules“-Musical in Hamburg begeistern. Es hat alle bewährten Zutaten: schmissige Musik, Humor, viel Gefühl und Dynamik. Allerdings: Unter den Disney-Filmen der 90er-Jahre, zu denen Klassiker wie „Arielle die Meerjungfrau“ oder „König der Löwen“ zählen, gilt „Hercules“ als einer der schwächsten. Durch Raffungen und Änderungen in Geschichte und Musik unterscheidet sich das Musical teils deutlich vom Film – ob das gut ist, müssen die Zuschauer entscheiden.
KN