VATIKAN. Papst Franziskus hat scharfe Kritik an der Genderideologie geäußert. Sie hebe die Unterschiede zwischen Mann und Frau auf, mache alles gleich und sei die „hässlichste Gefahr der heutigen Zeit“, sagte das Kirchenoberhaupt am Freitag bei einer Audienz im Vatikan. „Mann und Frau stehen in einer fruchtbaren Spannung“, betonte Franziskus. Und: „Unterschiede auslöschen heißt, die Menschlichkeit auslöschen.“

Heutzutage gebe es die Tendenz, den Menschen „allein auf seine materiellen Bedürfnisse oder seine primären Anforderungen zu reduzieren, als wäre er ein Objekt ohne Gewissen und Willen, das einfach vom Leben als Teil eines mechanischen Getriebes mitgerissen wird“.  Das sei jedoch falsch, Mann und Frau seien von Gott geschaffen als Ebenbild des Schöpfers.

Aufgrund einer Erkältung hielt Franziskus die vorbereitete Rede nicht selbst, richtete jedoch zuvor einige Worte an seine Gäste. Mit Blick auf die Genderdiskussion habe er „darum gebeten, daß Studien über diese Ideologie unserer Zeit durchgeführt werden“.

Franziskus trifft Bundeskanzler Scholz

Seit etwa einer Woche leidet das Oberhaupt der Katholiken an einer „leichten Grippe“, wie der Vatikan am Freitag bekanntgab. Einige Termine seien in den vergangenen Tagen vorsorglich abgesagt worden, um Franziskus zu schonen. Am Samstag trifft er voraussichtlich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer Privataudienz.

Bereits in der Vergangenheit hatte der Pontifex Kritik an der Genderideologie geübt. 2016 sprach er mit Blick auf französische Schulbücher und deren Umgang mit dem Thema von einer „hinterlistigen Indoktrinierung“. (st)



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