Der Anführer der Huthi-Miliz im Jemen, Abdel-Malik al-Huthi, hat mit einer Ausweitung der Angriffe auf Handelsschiffe gedroht. Künftig werde man auch Schiffe im Indischen Ozean attackieren, die auf dem Weg zum Kap der Guten Hoffnung seien, sagte Al-Huthi am Donnerstag. Bisher hatte die Miliz vor allem Schiffe vor der jemenitischen Küste angegriffen, die auf dem Weg zum Suezkanal durch das Rote Meer waren. Einige nutzten deshalb die längere Route rund um Afrika. Wenn auch diese nun unter Beschuss geriete, würde das die Lage für die Handelsschifffahrt zusätzlich erschweren.

Al-Huthi sagte, seine Miliz weite die Effizienz und das Ausmaß ihrer Operationen in Gegenden aus, in denen der Feind nie damit rechnen würde. Kurz zuvor hatte die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtet, die vom Iran unterstützten Huthi verfügten angeblich über Hyperschallraketen. Älteren russischen Medienberichten zufolge sagten die Huthis Russland noch zu Jahresbeginn zu, keine russischen Schiffe anzugreifen.

Die schiitischen Huthi-Rebellen greifen seit November Handelsschiffe an – nach eigenen Angaben, um die palästinensische Terrororganisation Hamas im Kampf gegen Israel zu unterstützen. Viele Angriffsziele haben jedoch keine eindeutigen Verbindungen zu Israel.

Die USA haben eine Allianz zum Schutz der durch die Angriffe gefährdeten Handelsschifffahrt im Suezkanal gegründet und attackieren regelmäßig mutmaßliche Raketenlager und Abschussrampen der Huthi, teilweise mit Unterstützung britischer Flugzeuge.

Rakete trifft Handelsschiff vor Al Hudaydah

Zuletzt berichtete die britische Organisation für maritimen Handel, die United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO), von der Beschädigung eines Handelsschiffs südwestlich der Stadt Al Hudaydah im Jemen. Der UKMTO zufolge wurde der Frachter von einer Rakete getroffen. “Das Schiff hat einige Schäden erlitten. Die Besatzung ist in Sicherheit und das Schiff fährt zu seinem nächsten Anlaufhafen”, schrieb die UKMTO.

Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs meldete derweil die Zerstörung von neun Antischiffsraketen und zwei Drohnen in den von den Huthis kontrollierten Gebieten des Jemen. Darunter seien zwei Antischiffsraketen, die die Miliz in Richtung des Golfs von Aden abgeschossen habe. Zwei weitere seien in Richtung des Roten Meeres abgefeuert worden. 



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