Kiel. Die Besatzung des Segelschulschiffs der Marine „Gorch Fock“ nimmt von Kiel aus Kurs auf Spanien. Mit an Bord ist zunächst nur die Stammbesatzung von rund 100 Soldaten. Unterwegs steigen bei zwei Hafenstopps dann 230 Offiziersanwärter ein. Vor dem Erlebnis der Fahrt unter Vollzeug steht der Stammbesatzung aber eine Belastungsprobe bevor. Die 89 Meter lange Bark muss sich in der kommenden Woche unter Motorkraft durch die Nordsee und den Englischen Kanal kämpfen. „Es sind nicht die besten meteorologischen Bedingungen“, erklärt der Kommandant auf Nachfrage. Der Wind komme dann meist direkt von vorn. Dann muss der Deutz-Diesel alles geben und das Schiff gen Süden antreiben.

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Der Lohn für diese Qual: Ab April gibt es im Nordatlantik dann bessere Wetterbedingungen. In Gijon (Spanien) steigt auch der erste Teil der Offiziersanwärter zu. Es sollen 115 Frauen und Männer sein.

Die Ausbildung dieser jungen Kadetten sei wegen der winterlichen Temperaturen im Februar und März in Kiel zu schwierig. Das sei in Spanien oder Portugal besser. Und: Dort könne man nach dem Auslaufen auch gleich die Segel setzen. „Wir wollen so viel wie möglich segeln, weil nur dann das Ausbildungsziel erreicht wird“, betont der Kommandant Graf von Kielmansegg.

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Da diesmal die 230 Offiziersanwärter in zwei statt wie im vergangenen Jahr in drei Gruppen aufgeteilt werden, habe man auch genügend Personal für das Setzen aller 23 Segel.

An Bord rücke man deshalb auch enger zusammen, ergänzt der Kommandant. Mit mehr als 210 Frauen und Männern „sei dann jede Hängematte“ belegt, hieß es. 2023 hatte die Reise drei Fahrtabschnitte mit jeweils etwa 80 Offiziersanwärterinnen und -anwärtern. Da war noch viel Platz in den Decks.

Nach der Station in Spanien werde das Segelschulschiff weiter in Richtung Tanger in Marokko und ins portugiesische Porto fahren. In Porto werde dann der zweite Crewwechsel erfolgen und wieder etwa 115 Kadetten und Kadettinnen eingeflogen. Dabei sind auch Offiziere aus Partnernationen wie Frankreich, Ghana, Kamerun, Kolumbien, Senegal, Thailand und Togo an Bord.

Von Porto geht es laut Marine über das französische St. Malo wieder in Richtung Heimathafen Kiel, wo das Schiff am 14. Juni 2024 rechtzeitig zur Kieler Woche eintreffen soll.

„Gorch Fock“-Offizier gibt Führung ab

Für den Kommandanten ist es die letzte große Fahrt mit der Bark. Nach zwei Jahren wird der 56-jährige Offizier die Führung des Schiffes im Juli an einen Nachfolger übergeben.

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Sein Nachfolger darf dann mit dem Schiff das Sommerprogramm mit Besuchen bei der Sail in Stettin und der Hanse Sail in Rostock führen. Das Segelschulschiff werde danach im Winter in eine planmäßige Werftzeit überführt.

Dieser Beitrag erschien zuerst in den „Kieler Nachrichten“.



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