Erneut massives Fischsterben
Giftige Goldalgen in der Oder in Polen entdeckt ‒ Behörden verhängen Risikostufe
Feuerwehrleute pumpen im Sommer 2023 Sauerstoff in den Gleiwitzer Kanal, um das Algenwachstum zu verhindern. In den vergangenen Tagen wurden aus dem Kanal, der zur Oder führt, erneut viele tote Fische gefunden (Archiv).
Quelle: Krzysztof Swiderski/PAP/dpa
Warschau. Polnische Behörden haben giftige Goldalgen in der Oder gefunden. Die Goldalgen seien aus dem Gleiwitzer Kanal in den Fluss eingespült worden, teilte der Krisenstab des polnischen Klima- und Umweltministeriums am Freitagabend mit. Für den Flussabschnitt auf der Höhe des Ortes Lany südöstlich von Breslau (Wroclaw) sei die erste Risikostufe verhängt worden.
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In dem von der Oder abzweigenden Gleiwitzer Kanal sind seit vergangener Woche viele tote Fische entdeckt worden. Nach Einschätzung von Experten sei „die Fähigkeit der Goldalge, in der dynamischen Strömung der Oder zu gedeihen, im Vergleich zu den Bedingungen in den stehenden Gewässern des Kanals begrenzt“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Allerdings sei der seit Anfang Mai beobachtete geringe Wasserstand der Oder ein zusätzlicher Faktor, der das Risiko erhöhe. Der 1939 eröffnete Gleiwitzer Kanal ist 41 Kilometer lang und verbindet die oberschlesische Großstadt Gleiwitz (Gliwice) mit der Oder.
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Massenhaftes Fischsterben in 2022
Im Sommer 2022 war es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben gekommen. Experten in Deutschland und Polen kamen zu dem Schluss, dass höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Blüte der giftigen Goldalge Prymnesium parvum den Tod der Fische verursacht hatte.
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Der Krisenstab will nun erreichen, dass möglichst wenig von den Goldalgen, die sich im Gleiwitzer Kanal stark vermehrt haben, in die Oder gelangen. Dazu wurde die polnische Wasserbehörde angewiesen, die Schleusenöffnungen am Kanal zu minimieren und die Wasserströme entsprechend zu kontrollieren. Außerdem werden der Wasserzustand und das Gelände am Fluss regelmäßig untersucht.
RND/dpa