In einem groß angelegten Projekt wollen Forscher das historische Wissen zur massenhaften Deportation und Ermordung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus zusammenführen. Erste Beiträge für eine Enzyklopädie dazu sollen nun online gestellt werden: Am kommenden Dienstag (5. März) wird in Berlin ein neues Portal präsentiert. Das Projekt wird geleitet von der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg. Das Wissen um das Thema sei trotz bedeutender Spezialstudien auch heute noch stark fragmentiert, sagte Projektleiterin Karola Fings von der Forschungsstelle. Über das Online-Portal sollen nach ihren Angaben Fachbeiträge eingesehen werden können, die unter anderem nach Tatorten und Lebenswegen sortiert sein werden.
Die digitale und auf Deutsch und Englisch angelegte Enzyklopädie bietet neben Fotografien und einer Chronologie auch eine interaktive Karte, auf der europaweit alle Tatorte, zu denen Informationen vorliegen, verzeichnet sind. Dazu gehören Konzentrationslager ebenso wie Orte, an denen Massaker verübt wurden.
Nach Angaben der Uni Heidelberg arbeiten mehr als 90 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 25 Ländern an der Sammlung. Das Projekt startete im Sommer 2020 und ist auf fünf Jahre angelegt. Es wird vom Auswärtigen Amt mit Mitteln in Höhe von 1,6 Millionen Euro gefördert. Ziel ist es, bis Ende kommenden Jahres rund 1000 Fachbeiträge zu vereinen.
Die Forschungsstelle Antiziganismus analysiert seit dem Sommer 2017 Themen wie die Ausgrenzung von Sinti und Roma. Als bundesweit erste und einzige Einrichtung dieser Art beschäftigt sie sich mit grundlegenden Fragen zu Ursachen, Formen und Folgen des Antiziganismus in den europäischen Gesellschaften.
© dpa-infocom, dpa:240303-99-200492/2
In einem groß angelegten Projekt wollen Forscher das historische Wissen zur massenhaften Deportation und Ermordung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus zusammenführen. Erste Beiträge für eine Enzyklopädie dazu sollen nun online gestellt werden: Am kommenden Dienstag (5. März) wird in Berlin ein neues Portal präsentiert. Das Projekt wird geleitet von der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg. Das Wissen um das Thema sei trotz bedeutender Spezialstudien auch heute noch stark fragmentiert, sagte Projektleiterin Karola Fings von der Forschungsstelle. Über das Online-Portal sollen nach ihren Angaben Fachbeiträge eingesehen werden können, die unter anderem nach Tatorten und Lebenswegen sortiert sein werden.