Während Pop-Star Taylor Swift mit ihrer „The Eras Tour“ weltweit Stadien füllt, befinden sich ihre Gen-Z-Fans in einer andern Ära – nämlich ihrer „Boykott-Ära“. Denn wie „ Business Insider “ berichtet, wollen die jungen Leute nicht mehr für jeden Arbeitgeber arbeiten. Entscheidend sei, dass die Firmenwerte im Einklang mit den persönlichen Überzeugungen stehen.
Deshalb lehnen sie im Berufsleben vermehrt Unternehmen und Positionen ab, die nicht mit ihren Prinzipien übereinstimmen. Experten haben gegenüber „Business Insider“ betont, dass die Generation Z sich vom traditionellen Karriereweg, dem Konsumverhalten von wohlhabenden Influencern und den herkömmlichen Unternehmensnormen abwendet. Stattdessen legen sie mehr Wert auf Authentizität und äußern Frustration über die gegenwärtige Unternehmenskultur. Sie weigern sich standhaft, Unternehmen zu unterstützen, die nicht mit ihren Überzeugungen übereinstimmen.
Starbucks, McDonalds und Co. fallen bei Gen Z in Ungnade
Ein Beispiel hierfür ist ein kürzlich veröffentlichtes TikTok-Video , in dem ein Creator seinen Starbucks-Job kündigte und Kunden kritisierte, die weiterhin dort bestellten. Starbucks steht seit dem Krieg zwischen Israel und der Hamas unter Druck, von Anhängern beider Seiten boykottiert zu werden.
Weitere Unternehmen, die von der Generation Z aufgrund von Unstimmigkeiten mit ihren Überzeugungen gemieden werden, sind McDonalds, Pizza Hut, Hyundai, HP und Siemens, wie „Business Insider“ weiter berichtet.
Deloitte setzt auf Nachhaltigkeit, um Gen-Z-Arbeitnehmer zu überzeugen
Unternehmen wie Deloitte merken indes diesen Wandel und passen sich an. Sie engagieren sich stärker in der ökologischen Nachhaltigkeit und sozialen Gleichberechtigung, nachdem eine Umfrage 2023 unter der Gen Z und Millennials ergeben hatte, dass diese Werte für junge Arbeitnehmer zunehmend wichtiger werden. Für 77 Prozent der in der Umfrage Befragten ist die Übereinstimmung zwischen eigenen und Unternehmenswerten essenziell.
Mitglieder der Generation Z sagten gegenüber „Business Insider“ deutlich, dass sie Unternehmen meiden, die nicht ihre Erwartungen in Bezug auf LGBTQ+ Themen, globale Konflikte und Richtlinien zur Work-Life-Balance erfüllen. Die Generation Z stellt damit eine Veränderung im Diskurs über Arbeit dar: Sie bringen ihr „ganzes Selbst“ zur Arbeit, führen an, dass politische Diskussionen ihren Platz im Arbeitsleben haben und fordern gleichzeitig eine bessere Work-Life-Balance. Ihnen ist soziale Gleichheit wichtig und sie legen Wert auf Transparenz seitens des Unternehmens, auch bezüglich Schwächen.
Unternehmen unter Handlungsdruck
Die Untersuchungen von Bright Network, einem Networking-Dienst, der Uniabsolventen mit Arbeitgebern zusammenbringt, belegen die hohe Bedeutung von Nachhaltigkeit und sozialem Engagement für die Generation Z bei der Auswahl des Arbeitgebers. Diese Entwicklung könnte für Unternehmen, die nicht bereit oder in der Lage sind, sich anzupassen, bedeutende Rekrutierungsprobleme mit sich bringen.
Die Generation Z zeigt sich konsequent in ihrem Wunsch nach Übereinstimmung von Unternehmens- und persönlichen Werten und ist bereit, die Konsequenzen aus Differenzen zu ziehen. Das zeigt auch das Beispiel einer 27-Jährigen. Sie hat bereits dreimal gekündigt , weil ihre Arbeitgeber ihren hohen Ansprüchen nicht gerecht wurden.