Es gibt eine Behauptung, die Sahra Wagenknecht beim Thema Ukraine-Krieg regelmäßig wiederholt: Der Waffenstillstand sei 2022 kurz nach Beginn des Krieges zum Greifen nah gewesen: „Die übereinstimmenden Berichte waren, dass die Kompromissbereitschaft beider Seiten, der Ukraine und der russischen, damals relativ hoch war und dass das von London und Washington blockiert wurde“, so die ehemalige Linken-Politikerin im Gespräch mit der „Tagesschau“. 

Das steht in Putins „Friedens“-Plan

Mit dieser Auffassung ist sie nicht alleine: Auch die AfD kritisiert mit diesem Argument immer wieder die Hilfen für die Ukraine und die Sanktionspolitik gegen Russland und drängt regelmäßig auf Friedensverhandlungen zwischen Putin und Selenskyj.

Doch ist die Ukraine wirklich nur aufgrund des Drucks westlicher Staaten nicht auf ein Friedensangebot Putins eingegangen? Ein Bericht des „Wall Street Journal “ offenbart jetzt neue Details zu dem geheimen Papier– und weckt große Zweifel an dieser Behauptung: Laut der internationalen Tageszeitung verdeutlicht das Dokument, welches perfide Ziel Putin damals anstrebte: Nämlich die Ukraine in einen „kastrierten Staat“ zu verwandeln.

Folgende zentrale Punkte, die etwa sechs Wochen nach Kriegsbeginn von russischen und ukrainischen Unterhändlern in einem Friedensvertrag ausgearbeitet wurden, sollten das erreichen:

 

Dieser Vertrag sollte von ausländischen Mächten wie den USA, Großbritannien, Frankreich, China aber auch durch Russland garantiert werden. Dadurch hätte das Land selbst die Aufgabe übernommen, die Einhaltung des Vertrags durch die Ukraine zu überwachen.

Die Forderungen symbolisierten, so das „Wall Street Journal“, eine tief verwurzelte russische Angst, dass der Westen die Ukraine als anti-russische Bastion aufbaut, um Russland zu destabilisieren.

Selenskyj: „Putin will keinen Frieden, nur Krieg und Tod“

Nachdem Putins erster Versuch, die Macht über Kiew zu erlangen und die Regierung zu stürzen, im April 2022 gescheitert sei, scheine das Dokument die nächstbeste Option zu sein: ein Weg, die westliche Unterstützung für Kiew zu unterbinden.

Für einen langfristigen Frieden mit Russland hätte ein solcher Vertrag also mitnichten gesorgt. Offenbar einer der Gründe dafür, dass die Verhandlungen im Juni 2022 scheiterten, nachdem unter anderem auch Deutschland der Ukraine seine Unterstützung zugesichert hatte.

Präsident Selenskyj setzt nun schon lange nicht mehr auf Waffenstillstandsverhandlungen. Erst kürzlich hat er den Westen in einer Videoansprache erneut eindringlich um Unterstützung gebeten: „Putin will keinen Frieden“, sagte der ukrainische Präsident in der eindringlichen Botschaft an seine westlichen Partner. „Er will nur Krieg und Tod“.





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