Die 80. Spielminute beim Bundesliga-Duell zwischen Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart: Beim Stand von 0:1 drücken die Gastgeber auf den Ausgleich. Nach einer Ecke kann VfB-Keeper Alexander Nübel einen Kopfball von Felix Nmecha nur seitlich abwehren. Der Ball springt daraufhin genau vor die Füße von Verteidiger Nico Schlotterbeck. Der Schuss des von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht berücksichtigen Nationalspielers rauscht daraufhin aus weniger als fünf Metern über die Latte. Verständlich also, dass der BVB-Innenverteidiger angesichts des 0:1-Endstands nach Abpfiff verärgert war – wie tief der Frust wirklich saß, zeigte Schlotterbeck in einem TV-Interview.

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Zu Beginn des Gesprächs mit Sky-Interviewer Patrick Wasserziehr blieb Schlotterbeck noch gewohnt cool: „Ich glaube, dass wir sie hatten, dass wir eine Chance hatten in der zweiten Halbzeit“, sagte der 24-Jährige. „Wir hatten viele Chancen. Für mich waren wir heute die bessere Mannschaft, haben aber leider verpasst, die Tore zu machen.“

Mindestens ein Tor hätte Schlotterbeck machen müssen – als ihn Wasserziehr auf den vergebenen Hochkaräter ansprach, verlor Schlotterbeck in einem denkwürdigen Wortgefecht nach und nach die Contenance.

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Hier die Frust-Passage des Interviews im Wortlaut:

Wasserziehr: „Die größte Chance, müssen wir ehrlicherweise sagen, hatten Sie. Warum haben Sie den, ganz simpel gefragt, nicht gemacht?

Schlotterbeck: Ja gut, das ist tatsächlich eine blöde Frage.“

Wasserziehr: „Ich finde die gar nicht so blöd. Ich finde sie nur schlicht und zutreffend.“

Schlotterbeck: „Ich fand sie tatsächlich blöd.“

Wasserziehr: „Warum?“

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Schlotterbeck: „Ich glaube, weil Sie vielleicht auch noch nie Fußball gespielt haben.“

Wasserziehr: „Ich kann Ihnen das kurz sagen: Ich spiele seit 50 Jahren Fußball.“

Schlotterbeck: „Jaja, aber ich glaube auch nicht auf dem Niveau.“

Wasserziehr: „Nee, aber war auch ganz okay.“

Schlotterbeck: „Ja, wäre gut, wenn Sie mich aussprechen lassen. Ich glaube, dass ich den machen muss. Das weiß ich. Aber da eine ‚Wieso‘-Frage zu stellen, ist, glaube ich, schwer. Ich weiß selber, dass ich ihn machen muss. So ist es nun mal.“

Mit Wasserziehr, der seine Frage anschließend nochmal präzisierte und nachfragte, was genau vor dem Schuss passiert ist, entspannte sich die Gesprächssituation wieder etwas und Schlotterbeck gab beim verunglückten Schuss Eigenverschulden zu: „Es kann passieren. Ich wollte nicht, dass es passiert. So ist der Fußball. Es ist ein Fehlerspiel. In dem Moment hab ich den Fehler begangen. So ist es.“

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Schlotterbeck glaubt an CL-Quali mit BVB: „Felsenfest überzeugt“

Durch die Pleite gegen den VfB rutscht Borussia Dortmund, das am Mittwoch im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Atlético Madrid gastiert, mit weiterhin 53 Zählern nach diesem 28. Spieltag auf Europa-League-Rang fünf ab, während die Stuttgarter mit 60 Punkten schon fast für die Königsklasse planen können. Es dürfte also auf ein Rennen mit den punktgleichen Leipzigern um Rang vier hinauslaufen. „Ich glaube, wenn wir so weiterspielen, werden wir das schaffen. Da bin ich felsenfest überzeugt“, so Schlotterbeck abschließend.



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