Home News Deutschland Freiheits- und Einheitsdenkmal: Wo bleibt der Champagner?

Freiheits- und Einheitsdenkmal: Wo bleibt der Champagner?


Seit zwei Jahrzehnten gibt es Streit um das Denkmal für die Wiedervereinigung in Berlin. Nun ist die “Einheitswippe” so gut wie fertig. Aber zu feiern gibt es noch nichts, denn der Ärger nimmt kein Ende.

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Ein lange geplantes Denkmal zur Deutschen Einheit könnte bald Wirklichkeit werden. Das Freiheits- und Einheitsdenkmal war geplant, um 35 Jahre nach dem Mauerfall in Berlin aufgestellt zu werden. Jedoch wird es nun wahrscheinlich erst 2024 fertiggestellt. Diese Verzögerung ist größtenteils auf Streitigkeiten zwischen dem Architekten und dem Stahlbauer zurückzuführen. Das Denkmal ist fast fertig, es steht derzeit in einer Halle in Nordrhein-Westfalen und muss nach Berlin transportiert werden. Das Denkmal soll aus 32 Stahlteilen bestehen und auf dem Fundament des ehemaligen Kaiser Wilhelm-Denkmals befestigt werden. Der Entwurf wurde als “Bürger in Bewegung” betitelt und ist so konzipiert, dass die Form des Denkmals durch die Bewegung der Menschen, die es betreten, verändert wird. Dies soll ein Sinnbild für die kollektive Kraft der Menschen sein, die Dinge zu verändern, wenn sie sich dazu entschließen. Der Bau dieses Denkmals wird seit mehr als zwei Jahrzehnten diskutiert und hat immer wieder für Kontroversen gesorgt. Der ehemalige Präsident des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung, Florian Mausbach, ist einer der Befürworter des Denkmals. Mit dem anhaltenden Streit um die Finanzierung und den Standort des Denkmals bleibt die Zukunft des Projekts ungewiss.

Freiheits- und Einheitsdenkmal: Stahlbauer (links), Architekt (rechts) – und in der Mitte ist der Schlossplatz in Berlin, wo das geplante Denkmal stehen soll
Stahlbauer (links), Architekt (rechts) – und in der Mitte ist der Schlossplatz in Berlin, wo das geplante Denkmal stehen soll
© Maurice Weiss/​Ostkreuz

Sollten die Deutschen der Begeisterung für den Fußball doch mal abschwören, so bliebe ihnen ein auffallend ähnliches Unterhaltungsangebot. Eines, das genauso zur Fachsimpelei reizt und dessen Ergebnisse mit Alkohol begossen werden. Genau, es geht um staatliche Prestigebauten. Die Errichtung des Berliner Flughafens fesselte ein Millionenpublikum, über die Hamburger Elbphilharmonie und ihre Kosten hatte jeder eine Meinung – und nun hätte mal wieder ein Projekt das Zeug dazu, zum neuen deutschen Dauerthema zu werden: das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin.



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