Brustkrebs-Vorsorge: Frauenärztin warnt: „Meine jüngste Patientin war 28“

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Freitag, 29.03.2024, 07:00

Die Ausweitung der Brustkrebs-Früherkennung könnte mehr Leben retten, doch es gibt auch Nachteile. Frauenärztin Sabine Miltenberger gibt Einblicke in die Häufigkeit von Brustkrebs in verschiedenen Altersgruppen und erklärt, wie sinnvoll eine Ausweitung auf jüngere Frauen ist.

Was sind die Vorteile und Nachteile einer Ausweitung der Brustkrebs-Früherkennung?

Die Vorteile eines früher anfangenden Screenings (derzeit liegt dieses bei der Altersgrenze 50 Jahre) wären eindeutig die Entdeckung früherer Erkrankungen. Ein erster statistischer Altersgipfel ist bei circa 43 Jahren zu sehen. Dementsprechend würde ich selbst eine Untersuchung ab 40 alle zwei Jahre befürworten. Meine Patientinnen schicke ich tatsächlich ab diesem Alter parallel in ein Brustzentrum.

Der Nachteil ist ein rein volkswirtschaftlicher: die relativ „wenigen“ Fälle sind in Behandlung in der Summe für das Gesundheitssystem günstiger als die Reihenuntersuchung aller Frauen bereits in früherem Alter.

Wie häufig tritt Brustkrebs in den verschiedenen Altersgruppen auf?

Die meisten Fälle finden sich tatsächlich in den Dekaden, in denen das Screening-Programm stattfindet: Zwischen 50 und 70 Jahren erkranken die meisten Frauen an einem Brustkrebs. Hier sind die Jahre der Prä-/Peri- und Menopause die wichtigen, weil sich hier die Brustdrüse anatomisch stark verändert und dabei die Zellen, die sich häufiger teilen müssen, auch schneller mal entarten können.

Über die Expertin Sabine Miltenberger

Dr. Sabine Miltenberger, eine erfahrene Frauenärztin, absolvierte ihr Medizinstudium an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg zwischen 1993 und 2000. Nach erfolgreichem Abschluss des III. Staatsexamens im Jahr 2000, begann sie ihre berufliche Laufbahn in der privaten Frauenklinik Dr. Wilhelm Krüsmann in München-Pasing, wo sie bis 2004 tätig war. Anschließend arbeitete sie bis 2010 als angestellte Ärztin in der Münchner Praxis F5H. Seit 2007 ist sie als Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe zertifiziert. Seit 2010 führt Dr. Miltenberger ihre eigene Praxis in München, Pranner15, und ist dort als renommierte Frauenärztin tätig.

Jede 10. betroffene Frau ist jünger als 45 Jahre, jede 4. Patientin ist 55 Jahre oder jünger. Das durchschnittliche Erkrankungsalter über alle Altersstufen gemittelt liegt bei circa 64 Jahren.

Im engen Austausch mit untersuchenden Kolleginnen sehen wir leider gerade in den letzten Jahren auch immer wieder sehr frühe Brustkrebs-Erkrankungen. Meine jüngste Patientin war zum Zeitpunkt der Diagnose gerade mal 28 Jahre jung.

Warum empfehlen Experten nun eine Brustkrebs-Früherkennung schon ab 45 Jahren?

Um auch den Frauen ein sicheres, Rückfall-freies Überleben zu ermöglichen, die noch „zu jung“ für das Screening sind und vielleicht nicht das Angebot der Vorsorgeuntersuchung im Rahmen des allgemeinen Gesundheitsangebotes in Anspruch nehmen.

Die Einladungen für eine Screeninguntersuchung laufen über das Einwohnermeldeamt, sodass eben auch Frauen angeschrieben werden, die sich nicht bei Ärtz:innen in gynäkologischer Betreuung befinden. Hier sind die Vorteile für alle Betroffenen einer Krebserkrankung im jüngeren Lebensalter klar hervorzuheben.

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Wie wirkt sich das Mammographie-Screening-Programm auf die Sterblichkeit an Brustkrebs bei jüngeren Frauen aus?

Wenn wir die „jüngeren Frauen“ bis 60 Jahre als Altersgruppe sehen, hat sich die Sterblichkeitsrate sehr gut absenken lassen. Mittlerweile überleben 70-80% der diagnostizierten Frauen ihre Krebserkrankung. Hier ist die Früherkennung unsere große Chance: je eher auch schon kleine oder ortsständige Veränderungen am Gewebe gefunden werden können, desto schneller kann therapiert werden. Und natürlich ist hier das Motto: je kleiner, desto besser, je früher erkannt und therapiert, desto besser ist das Outcome.

Auch die Frage nach der Therapie ist vom Zeitpunkt der Entdeckung im Laufe der Erkrankung relevant. Wenn frühe Karzinome erkannt werden, ist oftmals die Operation mit Nachbestrahlung als ausreichende Therapie wenig Lebensqualität einbüßend.

Häufig gestellte Fragen zu diesem Thema


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Sabine Miltenberger

Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe


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Dieser Text stammt von einem Expert aus dem FOCUS online EXPERTS Circle. Unsere Experts verfügen über hohes Fachwissen in ihrem Themenbereich und sind nicht Teil der Redaktion. Mehr erfahren.





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