Die US-Amerikanerin Joey Hadden ist mit dem Venice Simplon-Orient Express, einem Luxuszug des Luxusgüterkonzerns LVMH, von Paris nach Venedig gereist. Suiten in dem Zug kosten bis zu 68.177 Euro pro Fahrt. Hadden selbst nahm für ihre Strecke die günstigste der verfügbaren Kabinen für 8224 Euro in Anspruch.

Die Reise mit einer Übernachtung habe eine Überraschung nach der anderen geboten, sagt Hadden dem „Business Insider“. Schon der Eintritt in ihr Abteil sei unvergesslich gewesen.

„Ich hatte nicht erwartet, dass ein Bediensteter einen Roten Teppich für meine Ankunft ausrollen wird“, sagt Hadden. „Das unerwartete Detail gab mir von Anfang an das Gefühl, ein VIP zu sein!“ Noch erstaunlicher sei gewesen, dass die Bediensteten den Roten Teppich jedes Mal ausgerollt hätten, wenn es einen Zwischenstopp gab.

Im Zug kannte scheinbar jeder Haddens Namen

Die Aufmerksamkeit der Bediensteten habe während der gesamten Fahrt angehalten, sagt Hadden. So habe sie mit Überraschung festgestellt, dass scheinbar jeder Bedienstete im Zug wusste, wer sie ist. Ausnahmslos sei sie mit „Joey“ oder „Frau Hadden“ angesprochen worden – und niemand sei wortlos auf einem Gang an ihr vorbeigeschritten.

Vielleicht mehr noch als der Rote Teppich habe ihr dies das Gefühl verliehen, jemand Besonders zu sein, den ihre Mitmenschen ernst nehmen.

Hadden: „Ich aß Hummerschwanz, Kaviar, Jakobsmuscheln und Hähnchen“

Geradezu schockiert gewesen sei sie von der großen Auswahl an Nahrungsmitteln, die an Bord serviert worden seien. Binnen eines Tages habe sie „Hummerschwanz, Kaviar, Jakobsmuscheln und Hähnchen“ an „einzigartigen Beilagen wie Süßkartoffel-Gnocci und Kartoffelbrei“ gegessen.

Dass man in den öffentlichen Bereichen des Zugs einen strengen Dresscode einhalten musste, habe sie zwar anfänglich gestört. Aber es habe auch dazu geführt, dass sie sich vor jedem Essen besonders schick gemacht und ihre besten Kleidungsstücke endlich einmal tatsächlich genutzt habe.

Haddens Fazit überrascht

Das Ende der Fahrt habe in ihr unerwartete Gefühle hervorgerufen, sagt Hadden. Zuvor sei sie gern „mit Nachtzügen“ gefahren, habe immer von Reiseziel zu Reiseziel geplant und gedacht.

Die Fahrt im Luxuszug aber habe ihr eine andere Seite ihrer selbst bewusst gemacht. Auch wenn sie nicht gern Dresscodes einhalte, helfe ihr ein strenger Dresscode anscheinend, sich selbst mehr Aufmerksamkeit zu schenken, den VIP in ihr selbst zu erkennen. Dasselbe gelte für den Roten Teppich, das gehobene Essen, das luxuriöse Interieur im Luxuszug und die besondere Aufmerksamkeit durch die Bediensteten.

Die Fahrt habe sie gelehrt, sich selbst wieder mehr zu verwöhnen, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, anstatt nur von Ziel zu Ziel zu stürzen und sich selbst wieder mehr zu lieben. Selbst nach 30 Stunden habe sie sich deshalb erstaunlicherweise „nicht bereit gefühlt, den Zug zu verlassen“.

Für viele Menschen ist der Weg beim Reisen das Ziel

Während Hadden sich ihre Traumreise gönnte und letztlich etwas über sich selbst erfuhr, berichtete eine junge Tänzerin, die auf einem Kreuzfahrtschiff arbeitet, kürzlich, für sie sei der Weg in anderer Weise das Ziel.

Sie lasse sich gewissermaßen „in Erfahrungen“ bezahlen, erklärte sie.





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