Eine geplante Flüchtlingsunterkunft spaltet seit Anfang Dezember die Gemeinde Markt Schwaben im Landkreis Ebersberg (Oberbayern). Das ging soweit, dass sich eine Bürgerinitiative gründete und ein Bürgerbegehren gestartet wurde. „Im Gemeinderat ist es nicht nur kontrovers, sondern so weit diskutiert worden, dass es zu Zerwürfnissen führte“, sagt Bürgermeister Stolze gegenüber dem BR.

„Respekt und Anstand gehen verloren“

Dabei wollte Stolze es allen recht machen. „Ich wollte nur dafür sorgen, dass man mit dieser Pflichtaufgabe vernünftig umgeht und die Menschen richtig und würdig nicht nur unterbringt, sondern auch betreut.“ Doch stattdessen sah er sich zuletzt vermehrt Beleidigungen und Beschimpfungen ausgesetzt – auch über die sozialen Netzwerke. „Offensichtlich gehen mehr und mehr Respekt und Anstand als Werte verloren“, betont der Markt Schwabener Bürgermeister.

Zudem kritisiert er, dass die Erwartungen der Bürger groß und auch oft unrealisitisch seien und meist alles immer sofort erfüllt werden müsse. Als Beispiel nennt Stolze die starken Schneefälle im vergangenen Dezember. Nicht nur er als Bürgermeister, auch Mitarbeiter des Bauhofes seien damals wegen nicht perfekt geräumter Straßen und Wege angefeindet worden.

Immer wieder schlägt auch kommunalen Politikern Hass entgegen

In der Gemeinde zeigen sich viele vom Rücktritt ihres Bürgermeisters überrascht. Stolze betont indes, dass nicht nur die Debatte um das geplante Flüchtlingsheim sondern viele kleine weitere Punkte die Grund für seinen Rücktritt zum 31. Mai seien.

Immer wieder schlägt auch kommunalen Politikern Hass entgegen. Wie beispielsweise dem Miesbacher Landrat Olaf von Löwis. Auch hier war der Bau einer neuen Flüchtlingsunterkunft der Auslöser. Dabei ging es sogar soweit, dass eine Gemeinderatssitzung unter Polizeischutz stattfinden musste.





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