Trotz holprigem Start für Parfüm-Kette: Finanzexperten erwarten nach Douglas weitere Börsengänge

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Die Parfümeriekette Douglas hat den Sprung aufs Börsenparkett geschafft – wenn auch holprig. Ist nun das Eis für weitere Börsengänge gebrochen? Mehrere Unternehmen werden als Kandidaten gehandelt.

Nach dem Börsengang der Parfümeriekette Douglas rechnen Experten damit, dass weitere Unternehmen in diesem Jahr den Sprung aufs Parkett wagen. „Die Zeichen für ein Auftauen des Markts für Börsengänge in Deutschland stehen gut“, sagte Martin Steinbach, Partner bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, der Deutschen Presse-Agentur. „Sofern die Märkte weiterhin stabil bleiben und sich positiv entwickeln, sehen wir ein Potenzial von zehn bis zwölf Börsengängen deutscher Unternehmen.“

Mit dem Panzerzulieferer Renk habe die Börse einen gelungenen Börsengang zu Jahresbeginn gesehen, sagte Steinbach.

Douglas-Aktie raucht nach Börsen-Rückkehr erstmal ab

Schon 2023 hätten vier deutsche Unternehmen zu den zehn größten Börsengängen in Europa gezählt und „ein gutes Momentum“ für dieses Jahr vorgelegt: der Schuhhersteller Birkenstock, der Pharmaverpackungskonzern Schott Pharma, der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera und der Internetdienstanbieter Ionos.

Am Donnerstag hatte  Douglas an der Frankfurter Börse den Sprung aufs Parkett geschafft – wenn auch mühsam: Die Aktie von Douglas, die ohnehin am unteren Ende der vorab festgelegten Spanne angeboten wurde, verlor am ersten Handelstag gut elf Prozent. Dagegen legte der Hautpflegekonzern Galderma am Freitag in der Schweiz ein erfolgreiches Börsendebüt hin.

Höhenflug bietet gutes Umfeld

Die Börsengänge, im Kapitalmarktsprech IPO genannt, könnten weitere Kandidaten in Deutschland ermutigen. „Wenn das konjunkturelle Umfeld es zulässt, ist mit einer Erholung des IPO-Markts auf niedrigem Niveau ab dem zweiten Quartal zu rechnen“, schrieb Julian Schulze De la Cruz, Kapitalmarktrechtler bei der Anwaltskanzlei Noerr.

Zumal das Umfeld nach langer Unsicherheit um die Inflation günstig ist – die Aktienmärkte eilten zuletzt von Rekord zu Rekord. Zu den Kandidaten für Börsengänge in Deutschland zählt die Oldenburgische Landesbank, die sich selbst für den Gang aufs Parkett gerüstet sieht. Der Vorstand des Fernbus- und Bahnbetreibers Flix bezeichnete einen Börsengang im Februar als „Option“, während die Finanzinvestoren Bain und Cinven beim hessischen Pharmakonzern Stada den Ausstieg prüfen.

Die Gespräche über einen milliardenschweren Verkauf oder Börsengang gelten als fortgeschritten. Als Kandidat gehandelt wurde auch der Tankkarten-Anbieter DKV Mobility.

Viele Unternehmen finanzieren sich über ihre Hausbank

Börsengänge spielen in Deutschland traditionell keine große Rolle. Viele Unternehmen finanzieren sich über ihre Hausbank oder Anleihen. Andere Firmen wie der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech zog es zum Börsengang in die USA.

Der dortige Kapitalmarkt ist deutlich stärker ausgeprägt als in Deutschland – mit vielen großen, risikofreudigen Investoren. „Die US-Börsen wirken auch auf immer mehr europäische Unternehmen wie ein Magnet“, schrieb Kapitalmarktrechtler De la Cruz. Insbesondere die mangelnde Liquidität in deutschen Aktien bleibt ein Hemmschuh für künftige Börsengänge.

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cb/dpa





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