München – Bastian Schweinsteiger, Pep Guardiola, Julian Nagelsmann: Die Fußball-Elite ist sich einig, dass diese Verbindung funktionieren könnte – auch wenn zweifellos ein gewisses Risiko gegeben ist: Vincent Kompany, der 38-jährige Belgier, wird neuer Trainer des FC Bayern, es fehlt nur noch die Unterschrift unter seinen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2027. In dieser Woche soll Kompany offiziell bei den Münchnern vorgestellt werden.
Bastian Schweinsteiger über Vincent Kompany: “Riesenchance”
ARD-Experte Bastian Schweinsteiger sprach am Rande des DFB-Pokalfinales zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern (1:0) von einer “Riesenchance für Vincent Kompany”, der in dieser Saison mit dem FC Burnley aus der Premier League abgestiegen war. Gleichwohl, so Schweinsteiger, sei “Bayern München kein leichtes Pflaster.”
In der Tat. Seit dem Triple unter Hansi Flick in der Saison 2019/2020 gab es nun schon drei Trainerwechsel, Veränderungen im Vorstand, viel Unruhe – und insgesamt keine positive sportliche Entwicklung. Daher steht im Sommer ein großer Umbruch im Kader an, mindestens fünf Spieler dürften gehen. Ob Kompany gemeinsam mit Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund die richtigen Entscheidungen trifft? Der Ruf des jungen Trainers in der Branche ist jedenfalls gut. “Ich habe gehört, dass er ein sehr guter Trainer ist mit herausragender Perspektive”, sagte Bundestrainer Nagelsmann.
Nagelsmann ist von Kompany überzeugt
Kompany habe in seiner Karriere als Spieler “viele gute Trainer” gehabt, “die ihn ausgebildet haben”, sagte Nagelsmann: “Von dem her wird er das gut machen.” Die erste titellose Saison seit 2012 würde dem FC Bayern zudem Chancen bieten, ergänzte Nagelsmann, der im März 2023 bei den Münchnern entlassen worden war: “Am Ende tut es dem Verein gut, dass sie jetzt mal nicht Meister wurden. Ich glaube, es ist keine schlechte Situation für einen jungen Trainer, der seine Fußstapfen hinterlassen kann. Der, glaube ich, mehr verändern kann, als wenn sie jetzt wieder Meister geworden oder extrem erfolgreich gewesen wären.”
Kompany, für den Bayern rund zehn Millionen Euro Ablöse (plus Boni) an Burnley zahlt, wird an der Säbener Straße nicht nur den Spielerkader verändern – besonders Dayot Upamecano, Serge Gnabry und Alphonso Davies gelten als Verkaufskandidaten. Der Coach bringt auch zwei Vertraute nach München mit. So sollen Kompanys bisherige Co-Trainer Floribert N’Galula und Bram Geers zu Bayerns neuem Trainerstab gehören. René Maric, Bayerns aktueller U19-Coach, soll Kompany nach AZ-Informationen ebenfalls unterstützen. Beide kennen sich gut, sie haben gemeinsam ihre Ausbildung zum Fußballlehrer abgeschlossen.
Kompany hat wohl den Segen von allen FC-Bayern-Bossen
Es kündigt sich also ein echter Neustart bei Bayern an – und auch einer seiner größten Förderer glaubt daran, dass Kompany in München Erfolg haben wird. “Ich habe die allerhöchste Meinung von seiner Arbeit, seiner Persönlichkeit, seinem Wissen über das Spiel, darüber, wie er mit den Medien umgeht. Es sind ganz viele Dinge”, sagte Guardiola, Kompanys früherer Trainer bei Manchester City: “Der Abstieg mit Burnley spielt da keine Rolle.” Er würde es “lieben, wenn Bayern die beste Entscheidung trifft, weil sie es verdienen”, führte Guardiola aus: “Ich liebe den Klub aus vielen Gründen, vor allem aber wegen der Leute, die dort arbeiten.”
Und die haben sich vorab gründlich informiert über ihren künftigen Coach – wohl auch bei Guardiola selbst. “Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß haben weiterhin einen sehr guten Draht zu Pep Guardiola, und der hält sehr viel von Vincent Kompany”, betonte Schweinsteiger: “Von daher kann ich mir durchaus vorstellen, dass es da eine Kommunikation gab.” Kompany scheint also den Segen von wirklich allen zu haben.