München – Nächster derber Rückschlag für den FC Bayern! Bei Aufsteiger 1. FC Heidenheim gab der noch amtierende Meister sogar eine 2:0-Pausenführung aus der Hand, vergeigte die Partie nach de, Seitenwechsel noch mit 2:3. Harry Kane und Serge Gnabry hatten für die einigermaßen souveräne 2:0-Pausenführung gesorgt, doch dann warfen die Bayern zwischen der 50. und 51. den Vorsprung mit dilettantischen Abwehrpatzern wieder weg – 2:“ nach den Treffern von Kevin Sessa und Tim Kleindienst.

Danach wurden sie sogar noch ausgekontert, Kleindienst machte das 3:2 (79.) – die Blamage war perfekt. Tabellenführer Bayer Leverkusen, vor dem Spieltag bereits 13 Punkte enteilt, gewann parallel bei Union Berlin mit 1:0 – und hat nun 16 Punkte Vorsprung bei noch zu verteilenden 18 Punkten. 

Der FC Bayern in der Einzelkritik

SVEN ULREICH – NOTE 4: Der Lückenfüller zum zweiten Mal nach dem Dortmund-Spiel (0:2) als Ersatz von Manuel Neuer im Tor. Der Schwabe auf der Ostalb in Halbzeit eins beschäftigungslos, dann gegen den durchgebrochenen Sessa und dessen Schuss sowie gegen Kleindienst machtlos (50./52.). Verhinderte per Reflex das 2:3 durch Sessa.

JOSHUA KIMMICH – NOTE 4: Der Rechtsverteidiger, auch ein gebürtiger Schwabe, rackerte und ackerte über die rechte Seite. Defensiv bissig und meist sicher, versuchte er, so gut es ging, offensive Akzente zu setzen. Doch seine tiefen Läufe hinter die Abwehr oder die Flanken brachten nichts ein. 

DAYOT UPAMECANO – NOTE 5: Rechter Part der Innenverteidigung anstelle von Dier. Der Franzose mit seinem ersten Startelf-Einsatz seit dem 14. Februar als er bei Lazio Rom (0:1) mit Rot vom Platz flog. Gegen Heidenheim auch wegen einiger Abspiel-Wackler selten Herr der Lage, doch dann entwischte ihm Sessa, der zum 1:2 traf. Wurde immer unsicherer.

Davies mit schwachen Flanken, Laimer ohne Durchsetzungsvermögen 

MIN-JAE KIM – NOTE 6: Erster Einsatz von Beginn an für den Südkoreaner seit dem 2:2 in Freiburg am 1. März. Übernahm die Position von de Ligt. Spielte seriös und sauber, immer darauf bedacht, jeden Pass ohne Risiko zu nehmen. Aber: Viel zu passiv und tatenlos beim 2:2 durch Kleindienst – sein Mann. Sah auch vor dem 1:2 schlecht aus.

ALPHONSO DAVIES – NOTE 4: Der Linksverteidiger begann sehr offensiv. Doch meist scheiterten seine Bemühungen, schwache Flanken, ungenaue Hereingaben – der Kanadier ist weiter auf der Suche nach seiner Form. Auch das Zusammenspiel mit Kumpel Musiala passte nicht. Lichtblick: Die punktgenaue Flanke zu Gnabrys Kopfballtreffer zum 2:0.

LEON GORETZKA – NOTE 4: Von Bundestrainer Julian Nagelsmann negiert, von Thomas Tuchel als Chef-Sechser aufgestellt. Holte sich tief in der eigenen Hälfte Bälle, kurbelte das Spiel oft gestenreich an. Sehr engagiert, nach dem 2:2 mit immer mehr Offensivdrang.

KONRAD LAIMER – NOTE 5: Da Aleksandar Pavlovic (Infekt) erneut ausfiel, übernahm der Österreicher den Part des offensiveren Sechsers. Lief viel, ständig im Bereinigungsmodus. Machte viele intensive Laufwege, aber nach vorne letztlich ohne Durchsetzungsvermögen.

Musiala blieb oft hängen, Tel scheitert an Müller

SERGE GNABRY – NOTE 2: Weil Coman und Sané verletzt fehlten, rückte der Rechtsfuß als Linksaußen in die Startelf – erstmals seit dem Hinspiel (!) gegen Heidenheim am 11. November. Lieferte das Zuspiel zu Kanes Führungstreffer, traf dann per Kopf aus Mittelstürmer-Position zum 2:0 – sein drittes Saisontor, alle im März/April erzielt. In der 67. Minute rausgenommen.

JAMAL MUSIALA – NOTE 4: Bayerns Kreativkopf suchte immer wieder den Pass und den Laufweg in die Tiefe, blieb jedoch meist hängen, kam nicht durch mit seinen Beinen und seinen Ideen. Wenn, dann fummelte und dribbelte er sich durch, doch seine Pässe fanden den richtigen Fuß nicht. Durfte sich nach Auswechslung in der 76. Minute für Arsenal schonen.

THOMAS MÜLLER – NOTE 5: Bayerns Urgestein mit dem 700. Pflichtspiel-Einsatz für die Roten – standesgemäß als Kapitän. Versuchte, über die rechte Seite oft nach innen zu ziehen, verlor jedoch einige Bälle. Verkomplizierte die Aktionen oft. Raus in der 84. Minute. 

HARRY KANE – NOTE 3: Der Mittelstürmer ist zur Stelle, wenn vorher nichts geht. 32. Bundesliga-Tor im 28. Spiel. Verwandelte die Vorlage von Gnabry eiskalt ins lange Eck – Torjägerjob erledigt. Vergab aber völlig frei das fast sichere 3:2 (56.). 

MATHYS TEL – NOTE 5: Kam in der 68. Minute als Joker für Gnabry und vergab nur Sekunden später freigespielt die Chance auf das 3:2, scheiterte jedoch an FCH-Keeper Kevin Müller. Wäre das Ding gewesen!

Guerreiro konnte Wende nicht erzwingen

ERIC MAXIM CHOUPO-MOTING – OHNE NOTE: Letzter Offensivjoker von Tuchel (ab der 76. Minute für Musiala). Sollte als zweite Spitze seine Kopfballstärke einbringen und Kane im Zentrum unterstützen. 

RAPHAEL GUERREIRO – OHNE NOTE: Der Portugiese, von einer Muskelblessur genesen, kam in der 84. Minute in Spiel. Konnte die Wende aber auch nicht mehr erzwingen. 

BRYAN ZARAGOZA – OHNE NOTE: Der spanische Tempodribbler, Ende Januar vorzeitig vom FC Granada nach München transferiert, kam in der 84. Minute zu seinem dritten Einsatz als weiterer Offensivjoker, konnte nichts bewirken.





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