Deutschland wird vorerst keine Pflegefachkräfte aus Brasilien mehr für den heimischen Arbeitsmarkt anwerben. Die im Sommer 2022 geschlossene Vermittlungsabsprache mit Brasilien ist ausgesetzt, wie ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums in Berlin bestätigte. 

Die brasilianische Regierung habe “Bedenken zur Vermittlungsabsprache und zu dem ursprünglich von brasilianischer Seite kommunizierten Überschuss an Pflegefachkräften” geäußert, teilte der Sprecher weiter mit. Bis Ende vergangenen Jahres waren die Bundesagentur und die brasilianische Pflegekammer “Conselho Federal de Enfermagem” in der Vermittlung aktiv gewesen, nun wird diese vorerst gestoppt. Zuerst hatte die Welt über die Aussetzung der Absprache berichtet.

Bis zu 700 Pflegekräfte aus Brasilien wollte die Bundesagentur pro Jahr über die brasilianische Pflegekammer nach Deutschland holen. Nach Angaben des dortigen Berufsverbandes gibt es 2,5 Millionen Krankenpflegerinnen und -pfleger in dem südamerikanischen Land. Doch die aktuelle brasilianische Regierung äußerte Zweifel, wonach der ursprünglich kommunizierte Überschuss an Pflegefachkräften in Brasilien doch nicht groß genug sei.

Laut dem Arbeitsministerium von Hubertus Heil (SPD) darf die Anwerbung nicht auf Kosten des Arbeitsmarktes in Brasilien gehen. Am 1. Januar 2023 hatte es mit der Wahl von Luiz Inácio Lula da Silva zum Präsidenten einen Regierungswechsel in Brasilien gegeben, nachdem zuvor vier Jahre lang der Rechtspopulist Jair Bolsonaro regiert hatte.  



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