München – Die 2:3-Pleite nach 2:0-Pausenführung bei Aufsteiger Heidenheim war der nächste Tiefschlag für den FC Bayern. Es war die zweite Liga-Pleite in Folge, der Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen, der kommenden Spieltag die Meisterschaft perfekt machen kann, beträgt 16 Punkte. Mittlerweile richtet sich der Blick der Münchner in den Rückspiegel, der VfB Stuttgart ist in der Tabelle gleichgezogen.

“Wir sind alle sehr enttäuscht”, sagte Thomas Helmer am Sonntagabend bei Blickpunkt Sport. Der ehemalige Bayern-Spieler vermisse die Mentalität und das Selbstverständnis aus der Vergangenheit. “Früher war es klar, da haben wir gesagt: ‘Das lassen wir uns nicht bieten, auch was da medial alles auf einen einprasselt und wie man aufgetreten ist.'”

Thomas Helmer: “Hilfslosigkeit” beim ganzen FC Bayern

Vor allem die Vielzahl an Gegentoren schmerze Helmer, der von 1992 bis 1999 das Bayern-Trikot trug. “Ich als ehemaliger Abwehrspieler bekomme so langsam das kalte Grauen.” In der Bundesliga kassierte die Mannschaft von Thomas Tuchel in 28 Partien bereits 36 Gegentore – deutlich mehr als Bayer Leverkusen (19), auch Borussia Dortmund und RB Leipzig (jeweils 33) sowie der VfB Stuttgart (34) mussten seltener hinter sich greifen. Insgesamt gibt der FC Bayern aus Helmers Sicht überhaupt kein gutes Bild ab: “Die Hilflosigkeit stelle ich nicht nur bei Thomas Tuchel fest, sondern die geht durch den ganzen Verein.”

Im Champions-League-Duell am Dienstag gegen den FC Arsenal (21 Uhr, Amazon Prime und im AZ-Liveticker) sitzt der im Sommer scheidende Bayern-Trainer aber weiterhin auf der Bank. Für Helmer hat dies einen ganz einfachen Grund: “Die Zeit ist einfach zu kurz bis Dienstag und die Alternativen sind rar gesät. Die Diskussion gibt es ja nicht erst seit dem gestrigen Spiel”, erklärte er am Sonntagabend. “Ich glaube, man hat einfach keine Lösung momentan. Das spricht nicht für den FC Bayern, das spricht für die ganz Saison. Die Spieler, das Trainerteam, die Verantwortlichen – das ist nicht Bayern-like.”

Thomas Helmer trug von 1992 bis 1999 das Trikot des FC Bayern.
Thomas Helmer trug von 1992 bis 1999 das Trikot des FC Bayern.
© Andreas Gebert/dpa
Thomas Helmer trug von 1992 bis 1999 das Trikot des FC Bayern.

von Andreas Gebert/dpa

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Lothar Matthäus kritisiert Thomas Tuchel deutlich: “Es gibt komische Kritik von ihm”

Sein ehemaliger Teamkollege Lothar Matthäus fordert indes ein sofortiges Handeln. “Thomas Tuchel erreicht die Mannschaft nicht mehr. Es gibt komische Pressekonferenzen, es gibt komische Aussagen, es gibt komische Kritik von ihm”, sagte der TV-Experte nach der Bayern-Pleite in Heidenheim bei Sky. “Das geht nicht so weiter. Die Mannschaft braucht einen neuen Impuls und den kann Tuchel nicht mehr geben.”

Am Sonntag brachte der 63-Jährige eine Bayern-Legende als Kurzeit-Trainer bei den Münchnern ins Spiel. “Hermann Gerland wäre für mich eine Idealbesetzung für diese kurze Zeit, wo es eben in der Mannschaft nicht mehr stimmt. Denn er kann die Stimmung drehen und die Stimmung, dieser Zusammenhalt, das ist wichtig”, sagte er bei Sky90.

Hermann Gerland und Miroslav Klose die Notfalllösung beim FC Bayern?

Nach AZ-Informationen soll der “Tiger” Teil einer Notfalllösung beim FC Bayern sein. Sollte der Rekordmeister doch noch die Reißleine bei Tuchel ziehen, könnte Miroslav Klose, ehemaliger Co-Trainer unter Hansi Flick bei den Bayern, fix übernehmen, Gerland würde ihn als Assistenz unterstützen.

Gerland war lange Jahre Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern sowie Co-Trainer bei den Profis. Seit 2021 ist der 69-Jährige beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) Co-Trainer von Antonio Di Salvo bei der U21-Nationalmannschaft.





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