Rechtspopulist Geert Wilders spricht von guter Wahl
Ex-Geheimdienstchef Schoof soll neuer Regierungschef der Niederlande werden
Niederlande, Den Haag: Dick Schoof (M), designierter Premierminister des neuen Kabinetts, begrüßt Geert Wilders (l), den Fraktionsvorsitzenden der Partei für die Freiheit (PVV). Der frühere Chef des Geheimdienstes und der Anti-Terrorismusbehörde, Schoof, soll neuer Regierungschef der Niederlande werden.
Quelle: Jeroen Jumelet/ANP/dpa
Artikel anhören • 2 Minuten
Den Haag. Der frühere Chef des Geheimdienstes und der Anti-Terrorismusbehörde, Dick Schoof (67), soll neuer Regierungschef der Niederlande werden. Das teilten die vier künftigen Koalitionsparteien am Dienstag in Den Haag mit. Der parteilose Schoof ist bislang höchster Beamter im Justizministerium. Er soll die rechteste Regierung der Landesgeschichte führen und Nachfolger des heutigen Premiers Mark Rutte werden, der Nato-Generalsekretär werden soll.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Rechtspopulist Geert Wilders sprach von einer guten Wahl. „Er steht über den Parteien und hat unser Vertrauen.“ Zudem habe er breite Erfahrung.
Europa-Radar
Was in Brüssel passiert und Europa bewegt: Unser RND-Korrespondent liefert EU-Insights und Hintergründe – immer donnerstags.
Vor rund sechs Monaten hatten die Niederländer ein neues Parlament gewählt. Dabei war die Partei für die Freiheit (PVV) des radikal-rechten Populisten Geert Wilders mit 37 Sitzen überraschend stärkste Kraft geworden. Für eine stabile Mehrheit brauchte er mindestens zwei Partner. Nach mühsamen Verhandlungen einigte Wilders sich mit der rechtsliberalen VVD des bisherigen Regierungschefs Rutte, der rechtskonservativen NSC sowie der rechtspopulistischen Bauernpartei BBB auf eine Koalition.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Rechtspopulist verzichtet auf Moschee-Verbot
Um die Koalition zu ermöglichen, verzichtete Wilders auf das Amt des Regierungschefs sowie auf einige seiner umstrittensten Forderungen wie das Verbot von Moscheen. Die Hälfte des Kabinetts soll aus Nicht-Berufspolitikern bestehen.
Showdown für Amerikas größten Showman
Nach fünf Wochen nähert sich der Schweigegeldprozess gegen Donald Trump seinem Ende. Ein letztes Mal versuchen Staatsanwaltschaft und Verteidigung an diesem Dienstag, die zwölf Geschworenen im New Yorker Kriminalgericht zu überzeugen. Der Ex-Präsident lenkt derweil mit allen Mitteln von dem Verfahren ab.
Schoof ist politisch bislang nicht in Erscheinung getreten, war bis vor einigen Jahren jedoch Mitglied der sozialdemokratischen Partei. Er gilt als Experte für Sicherheit und Migration – zwei zentrale Punkte für die rechten Koalitionspartner. Schoof leitete den Nachrichten- und Sicherheitsdienst AIVD, war Koordinator im Kampf gegen den Terrorismus und auch Direktor der Immigrationsbehörde.
Wilders kündigte radikalen Kurswechsel an
Bis das gesamte Kabinett steht, wird es vermutlich noch einige Wochen dauern. Es wird damit gerechnet, dass der König die neue Regierung in etwa vier Wochen vereidigen kann.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Der Rechtspopulist Wilders hatte bei der Vorlage des Koalitionsabkommens am 16. Mai einen radikalen Kurswechsel für die Niederlande angekündigt. Der Führer der Anti-Islam-Partei versprach „die strengte Asylpolitik, die es jemals gab“, und eine drastische Einschränkung der Zuwanderung. Zu den Plänen gehört auch, dass die Umweltauflagen für Bauern gelockert und Subventionen für nachhaltige Energien gestrichen werden.
RND/dpa