Die Europäische Weltraumorganisation Esa geht mit neuen Initiativen gegen die wachsende Kollisionsgefahr im Weltall durch Weltraumschrott und die stark zunehmende Zahl an Satelliten vor. Allein die Zahl der heute rund 9000 aktiven Satelliten im Weltraum werde sich in den kommenden Jahren vervielfachen, sagte Generaldirektor Josef Aschbacher der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitagausgabe). „Wir werden Ende der Dekade an die 60.000 bis 80.000 Satelliten im Weltraum haben, zumindest nach aktuellen Plänen“, erklärt er

„Man muss also das bestehende „Space-Traffic-Management-System“ ausbauen, um die Position jedes Satelliten zu kennen und um Kollisionen verhindern zu können“, erklärte der europäische Weltraumchef.  Notfalls müssten dabei Satelliten einander ausweichen. „Meist muss ein Satellit einfach nur angehoben werden, um den anderen darunter durchfliegen zu lassen. Das ist Usus, und das funktioniert ja auch international.“ Schließlich hätten alle ein Interesse daran, dass es im Orbit nicht zu Kollisionen komme. Zwei Drittel der aktiven Satelliten gehörten inzwischen zu Elon Musks Starlink-Konstellation für satellitengestützten Internetzugang an Land und hoher See.

ESA gegen Weltraumschrott

Die ESA kämpfe auch gegen den zunehmende Weltraumschrott. „Wir wollen auch im Weltraum ganz besonders nachhaltig agieren“, sagte Aschbacher. Europa habe deshalb nach Vorbild der Vereinigten Staaten die Richtlinie herausgegeben, dass ein Satellit nach Ende der Laufzeit nicht mehr nach 25 Jahren, sondern nach fünf Jahren aus dem Orbit genommen werden müsse. „Dabei sollen sie komplett verglühen, und dafür müssen sie vorher schon entsprechend konstruiert werden“, erklärte der ESA-Chef. Derzeit entwickle die ESA mit ihren Teilnehmerländern eine entsprechende Charta.

Die Satelliten würden entweder per Triebwerk, Sonnensegel oder mit einer anderen Technologie in eine andere Umlaufbahn gebracht, damit sie durch die Erdanziehung kontrolliert in die Atmosphäre eindringen und dort verglühten.





Source link www.focus.de