Bargeld aus prorussischen Kreisen
Nach Bestechungsvorwürfen: AfD fordert eigenen Europa-Kandidaten Bystron zu Erklärung auf
Geld aus Russland? Der AfD-Bundestagsabgeordnete und Europa-Kandidat Petr Bystron.
Quelle: picture alliance / Flashpic
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Berlin/Prag. Der AfD-Bundestagsabgeordnete und Europawahl-Kandidat Petr Bystron gerät wegen Bestechungsvorwürfen jetzt auch in seiner eigenen Partei unter Druck. Die AfD-Parteivorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel fordern Bystron zu einer Stellungnahme und Klärung zu den Bestechungsvorwürfen gegen ihn auf. Das bestätigte Chrupalla dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
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Das tschechische Nachrichtenportal „Denik N“ hatte berichtet, es lägen Audiomitschnitte vor, die eine Bestechung Bystrons durch ein prorussisches Netzwerk in Prag bewiesen. Das haben fünf Mitglieder des tschechischen Kabinetts gegenüber „Denik N“ bestätigt. Sie berichteten übereinstimmend anonym aus einer geheimen Kabinettssitzung mit dem Chef des Sicherheitsinformationsdienstes Michal Koudelka.
Bestechungsgelder in bar
Die tschechische Regierung hatte vergangene Woche Sanktionen gegen die Betreiber der Internetseite „Voice of Europe“ verhängt, weil diese Teil einer russischen Einflussoperation sei. Deren Ziel sei es, die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Freiheit der Ukraine infrage zu stellen. Sie sei zudem Teil einer russischen Einflussnahme auf die Europawahlen im Juni.
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„Denik N“ hatte unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtet, über das Einfluss-Netzwerk seien bei Besuchen in Prag auch Gelder in bar an Politiker aus Deutschland, Frankreich, Polen, Belgien, den Niederlanden und Ungarn gezahlt worden. Nun hat der Geheimdienstchef der Regierung anscheinend Beweise vorgelegt.
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Krah: „Ich stehe zu meiner Nummer Zwei“
Bystron, der in der Tschechoslowakei geboren wurde und 1988 mit seiner Familie als politischer Flüchtling in die Bundesrepublik kam, kandidiert auf Platz 2 der AfD-Liste für die Europawahl. Spitzenkandidat ist der Dresdner Maximilian Krah, Mitglied des AfD-Bundesvorstands Beide haben in der Vergangenheit „Voice of Europe“ Interviews gegeben. Krah hatte dem „Spiegel“ gesagt: „Geld habe ich dafür selbstverständlich keines bekommen, weder für mich, noch für die Partei.“ Bystron spricht von „Verleumdung“.
Krahs Name wurde vom Geheimdienst in Prag nicht genannt. Auch er forderte Bystron gegenüber dem RND auf, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Der beschuldigte Politiker solle rechtlich gegen den Geheimdienst vorgehen, um Zugang zu möglichen Audioaufnahmen zu erhalten. Krah sagte dem RND aber auch: „Petr Bystron ist ein langjähriger politischer Weggefährte. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Bis zum Beweis des Gegenteils stehe ich zu meiner Nummer Zwei.“