Neues Jahr, neuer Anlauf: Nachdem Deutschland zweimal in Folge Letzter wurde, soll in diesem Jahr alles besser werden – mal wieder. Das Ziel: Alles nur nicht „Germany, zero points“. Denn abgesehen von Michael Schultes viertem Platz im Jahr 2018 sieht die Bilanz der vergangenen Jahre dürftig aus: 21, 18, 27, 26, 25, 4, 25, 25, 25, 26 – das waren die deutschen Platzierungen seit 2013. Aber war das eigentlich schon immer so? Und mögen die anderen uns wirklich nicht?

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Deutschlands ESC-Statistik in Grafiken

Rosige ESC-Bilanz in den Siebzigern

Ein Blick in die Historie zeigt: Eigentlich waren wir mal ganz gut. In den Siebzigerjahren, genauer gesagt zwischen 1970 und 1972, belegte Deutschland gleich dreimal hintereinander den dritten Platz. Zwischen 1979 und 1983 gab es sogar fünf Jahre, in denen durchgängig die Top 5 erreicht wurden – gekrönt durch Nicoles Sieg mit dem Song „Ein bisschen Frieden“ 1982.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Schlechte ESC-Bilanz im neuen Jahrtausend

Im Laufe der ESC-Jahre gab es also durchaus Phasen, in denen Deutschland sehr gut abgeschnitten hat. Allerdings: Im neuen Jahrtausend zeigt die deutsche Bilanz deutlich nach unten. In den vergangenen 23 Jahren landeten die deutschen Acts ganze elfmal unter den letzten Fünf – einmal mehr als vor der Jahrtausendwende. Allerdings in einem Zeitraum, der nur halb so lang ist. Und, noch trauriger: Insgesamt belegte Deutschland beim ESC (teilweise punktgleich mit anderen Ländern) bereits zehnmal den letzten Platz. Das ist eine Quote, die nur noch von Norwegen und Finnland (beide elf) überboten wird.

Dabei hatte es im Jahr 2000 eigentlich vielversprechend begonnen. Stefan Raab erreichte mit „Wadde hadde dudde da?“ immerhin Platz fünf. Danach aber blieb es mau. Erst Lena Meyer-Landrut, die mit ihrem Song „Satellite“ 2010 gewann, und Michael Schulte 2018 („You Let Me Walk Alone“) holten noch einmal Top-Platzierungen.

Wer gibt Deutschland beim ESC die meisten (und wenigsten) Punkte?

Besonders gewogen bei den Abstimmungen sind Deutschland dabei die Spanierinnen und Spanier. Insgesamt 237 Punkte vergaben sie bei den bisherigen 67 ESC-Teilnahmen an deutsche Künstler und Künstlerinnen. Auch bei den Auftritten von Raab und Meyer-Landrut hieß es aus dem südeuropäischen Land „Germany, twelve points“.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Etwas weniger Punkte bekam Deutschland im Laufe der Zeit aus Dänemark (193), der Schweiz (193) und Portugal (185). Es gibt allerdings auch Länder, die wenig mit der Musik aus deutscher Feder anfangen können. Gerade einmal zehn Punkte gab es im Laufe der Jahre aus Moldau. Noch weniger aus Aserbaidschan (6), Andorra (5) und auch der Landesnachbar Tschechien hatte kaum Punkte übrig (4).

Noch nie erhielt Deutschland übrigens Punkte von einem Land: Montenegro. Auch 2024 wird sich das definitiv nicht ändern. Da das kleine Land nicht am ESC teilnimmt, wird es auch in diesem Jahr keine Punkte an Deutschland verteilen – zumindest nicht auf klassischem Weg per SMS oder Televoting. Denn seit vergangenem Jahr können theoretisch Menschen aus allen Ländern der Welt online abstimmen – auch wenn ihr Heimatland nicht zu den Teilnehmern gehört.

Wem gibt Deutschland die meisten Punkte beim ESC?

Einseitig ist die fehlende Musikliebe zwischen Deutschland und Montenegro übrigens nicht: Deutschland selbst verteilte bei den zwölf bisherigen Teilnahmen Montenegros nur zwei Punkte an das Land. Womöglich aber vor allem, weil die Montenegriner bisher erst zweimal das Finale erreichen konnten – 2014 und 2015.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Wenig großzügig ist Deutschland auch gegenüber anderen Staaten. San Marino (dreimal im Finale) und Belarus (sechsmal im Finale) erhielten noch keinen unserer Punkte.

Besonders lieben die Deutschen dagegen Musik aus dem Norden. Schweden erhielt im Laufe der Zeit die meisten Punkte (230), aber auch für Großbritannien gab es allerlei zu holen – hierhin verteilte Deutschland 205 Punkte. Dass die Nachbarschaftsliebe beim ESC weniger stark ausgeprägt ist, zeigt sich daran, dass Österreich nur im Mittelfeld landet, wenn es um die deutschen Stimmen geht.

Welches Land hat den ESC am häufigsten gewonnen?

Unter den Top Five auch: Irland. 164 Punkte gab es für die bis 2023 erfolgreichste ESC-Nation von deutschen Jurys und Zuschauern. Die Irinnen und Iren gewannen den Song Contest bisher siebenmal – das letzte Mal allerdings 1997.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

So ist es auch nicht verwunderlich, dass Schweden mit dem Sieg von Loreen („Tattoo“) gleichgezogen hat und seit 2023 ebenfalls sieben Siege vorweisen kann. Irland war bereits im ersten Halbfinale ausgeschieden. In diesem Jahr soll es einen neuen Anlauf für die achte Sigestrophäe geben: Die Iren schicken Bambie Thug mit dem Song „Doomsday Blue“ ins Rennen.

Nicht wiederholen wird sich 2024 wohl auch ein Kuriosum aus der ESC-Geschichte: 1969 gewannen gleich vier Nationen – Spanien, Frankreich, die Niederlande und Großbritannien – den Wettbewerb. Damals gab es kein Regelwerk für den Fall eines Gleichstandes.

Das ist mittlerweile anders. Kommen zwei Songs auf die gleiche Punktzahl, haben zunächst die Zuschauerstimmen Vorrang. Sind diese gleich, gewinnt der Beitrag, der mehr Jurypunkte erhalten hat. Kommt es auch hier zum Gleichstand, stimmt die Jury schließlich in einer Mehrheitsentscheidung ab, welcher Song vorne liegt. Es kann eben nur einen ESC-Sieger geben.

Deutschlands ESC-Bilanz: Alle Ergebnisse in der Übersicht

2024: Isaak – „Always On The Run“

2023: Lord of the Lost – „Blood & Glitter“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

2022: Malik Harris – „Rockstars“

2021: Jendrik – „I Don‘t Feel Hate“

2020: Ben Dolic – „Violent Thing“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

  • ESC wegen Corona-Pandemie abgesagt

2019: S!sters – „Sister“

2018: Michael Schulte – „You Let Me Walk Alone“

2017: Levina – „Perfect Life“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

2016: Jamie-Lee – „Ghost“

2015: Ann Sophie – „Black Smoke“

2014: Elaiza – „Is It Right“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

2013: Cascada – „Glorious“

2012: Roman Lob – „Standing Still“

2011: Lena – „Taken By A Stranger“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

  • Punkte: 107
  • Platz: 10 / 25

2010: Lena – „Satellite“

2009: Alex Swings Oscar Sings! – „Miss Kiss Kiss Bang“

2008: No Angels – „Disappear“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

  • Punkte: 14
  • Platz: 23 / 25 (letzter Platz mit Polen und Vereinigtem Königreich)

2007: Roger Cicero – „Frauen regier‘n die Welt“

2006: Texas Lightning – „No No Never“

2005: Gracia – „Run & Hide“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

2004: Max Mutzke – „Can‘t Wait Until Tonight“

2003: Lou – „Let‘s Get Happy“

2002: Corinna May – „I Can‘t Live Without Music“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

2001: Michelle – „Wer Liebe lebt“

2000: Stefan Raab – „Wadde hadde dudde da?“

1999: Sürpriz – „Reise nach Jerusalem – Kudüs‘e seyahat“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1998: Guildo Horn – „Guildo hat Euch lieb!“

1997: Bianca Shomburg – „Zeit“

1996: Leon – „Planet of Blue“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

  • Deutschland qualifizierte sich nicht

1995: Stone & Stone – „Verliebt in Dich“

1994: Mekado – „Wir geben ‘ne Party“

1993: Münchener Freiheit – „Viel zu weit“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1992: Wind – „Träume sind für alle da“

1991: Atlantis 2000 – „Dieser Traum darf niemals sterben“

1990: Chris Kempers & Daniel Kovac – „Frei zu leben“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1989: Nino de Angelo – „Flieger“

1988: Maxi & Chris Garden – „Lied für einen Freund“

1987: Wind – „Laß die Sonne in dein Herz“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1986: Ingrid Peters – „Über die Brücke geh‘n“

1985: Wind – „Für alle“

1984: Mary Roos – „Aufrecht geh‘n“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1983: Hoffmann & Hoffmann – „Rücksicht“

1982: Nicole – „Ein bißchen Frieden“

1981: Lena Valaitis – „Johnny Blue“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1980: Katja Ebstein – „Theater“

1979: Dschinghis Khan – „Dschinghis Khan“

1978: Ireen Sheer – „Feuer“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1977: Silver Convention – „Telegram“

1976: The Les Humphries Singers – „Sing Sang Song“

1975: Joy Fleming – „Ein Lied kann eine Brücke sein“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1974: Cindy & Bert – „Die Sommermelodie“

  • Punkte: 3
  • Platz: 14 / 17 (letzter Platz mit Norwegen, der Schweiz und Portugal)

1973: Gitte – „Junger Tag“

1972: Mary Roos – „Nur die Liebe läßt uns leben“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1971: Katja Ebstein – „Diese Welt“

1970: Katja Ebstein – „Wunder gibt es immer wieder“

1969: Siw Malmkvist – „Primaballerina“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1968: Wencke Myhre – „Ein Hoch der Liebe“

1967: Inge Brück – „Anouschka“

1966: Margot Eskens – „Die Zeiger der Uhr“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1965: Ulla Wiesner – „Paradies, wo bist du?“

  • Punkte: 0
  • Platz: 15 / 18 (letzter Platz mit Spanien, Belgien und Finnland)

1964: Nora Nova – „Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne“

  • Punkte: 0
  • Platz: 13 / 16 (letzter Platz mit Portugal, Jugoslawien und der Schweiz)

1963: Heidi Brühl – „Marcel“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1962: Conny Froboess – „Zwei kleine Italiener“

1961: Lale Andersen – „Einmal sehen wir uns wieder“

1960: Wyn Hoop – „Bonne nuit ma chérie“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1959: Alice und Ellen Kessler – „Heute Abend wollen wir tanzen geh‘n“

1958: Margot Hielscher – „Für zwei Groschen Musik“

1957: Margot Hielscher – „Telefon, Telefon“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

1956: Walter Andreas Schwarz – „Im Wartesaal zum großen Glück“

  • Punkte: keine Punkte
  • Platz: keine Platzierungen

1956: Freddy Quinn – „So geht das jede Nacht“

  • Punkte: keine Punkte
  • Platz: keine Platzierungen



Source link www.ostsee-zeitung.de