Wie fühlt es sich an, plötzlich Erbin zu sein? Hört man auf zu arbeiten, oder hat man nur noch mehr Arbeit damit? Macht das unerwartete Geld glücklich oder streitet man sich ständig mit Verwandten? Hier erzählt Clara Janssen*, 37, Mathematikerin aus Dresden, von ihrem Erbe.

Das Haus meines Großvaters. Er hat es meinem Bruder und mir vor fünf Jahren als vorgezogenes Erbe geschenkt. Es ist dasselbe Haus, in dem ich aufgewachsen bin: ein Mehrfamilienhaus mit drei Wohnungen und zwei Gewerbeflächen im Zentrum einer Kleinstadt in Thüringen. Das Grundstück ist insgesamt knapp 900 Quadratmeter groß. Mein Großvater und meine Mutter erhielten dort lebenslanges kostenloses Wohnrecht. Meine Mutter wäre in der Erbfolge die Nächste gewesen, aber sie hatte vor, noch mal zu heiraten und ich glaube, mein Großvater wollte sichergehen, dass das Haus in unserer Familie bleibt. Zwei Jahre nach der Schenkung starb er. Meine Mutter wohnt noch im Haus, zusammen mit ihrem Ehemann. 



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