Kommentar zum Sieg in Frankreich

DFB-Team macht wieder Spaß: Endlich Bock auf die EM

Die Nationalmannschaft legte in Frankreich einen furiosen Auftritt hin.

Die Nationalmannschaft legte in Frankreich einen furiosen Auftritt hin.

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Endlich, so möchte man sagen, endlich macht die deutsche Nationalmannschaft mal wieder richtig Spaß. Beim bärenstarken 2:0 in Lyon gegen Vizeweltmeister Frankreich stand nicht nur endlich wieder die Null (erstmals seit genau einem Jahr), sondern endlich überzeugte die DFB-Elf auch mal wieder über komplette 90 Minuten – und endlich gingen alle Schachzüge und Entscheidungen des Trainerteams auch auf.

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Julian Nagelsmann war mit seiner mutigen Kadernominierung (sechs Neulinge) und seiner Startaufstellung volles Risiko gegangen. Nach gerade mal acht (!) Sekunden funktionierte der Plan eines „Überfall-Tores“, welches laut dem Bundestrainer Standardexperte Mads Buttgereit exakt so mit den Protagonisten einstudiert hatte.

Der frühe Treffer gab Sicherheit und zeigte unglaublich schnell, dass auch die Rückholaktion von Toni Kroos (Sportbuzzer-Note 1) die richtige Maßnahme war. Beim 0:1 hatte der Real-Star mit seinem feinen Pass auf Florian Wirtz die Füße im Spiel, nahezu jeder Angriff lief über den 34-Jährigen, der immer anspielbar und omnipräsent schien. Nebenmann Robert Andrich machte seine Sache als Abräumer genauso ordentlich wie Debütant Maximilian Mittelstädt auf der linken Abwehrseite. Und in der Offensive zeigte Kai Havertz gemeinsam mit den Zauberfüßen Wirtz und Jamal Musiala, dass auch dieses Dreieck durchaus gehobenes internationales Topniveau hat – oder zumindest haben kann.

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Neben Ergebnis und Leistung stimmen auch Einsatz und Wille

Bereits für sein Aufgebot erntete der DFB-Coach viel Applaus. Dass sein Plan dermaßen aufging, ist mit Blick auf die Heim-EM von enormer Bedeutung. Im besten Länderspiel seit vielen Jahren stimmten nicht nur das Ergebnis und die Leistung, sondern auch die Einstellung und der Wille. Ein weiteres gutes Beispiel dafür war Joshua Kimmich, der sich mit seiner Rolle als Rechtsverteidiger angefreundet zu haben scheint und sich gegen Kylian Mbappé aufopferte, in jeden Zweikampf warf.

Dieser Achtungserfolg gegen den Weltmeister von 2018 und Finalisten von 2022 tut nicht nur der zuletzt so geschundenen deutschen Fanseele gut, er könnte auch der Startschuss zur genau richtigen Zeit gewesen sein. Am Dienstag geht es im nächsten Klassiker gegen die Niederlande, vor heimischem Publikum in Frankfurt. Noch so ein furioser Auftritt (dazu in den gefeierten pinken Trikots …) und ein Sieg gegen den Erzrivalen, dann dürfte ganz Deutschland wieder richtig Bock auf die EM haben. Oder besser gesagt: endlich!



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