Die Ukraine befindet sich in ihrer Verteidigung gegen Russland in einer zunehmend verzweifelten Lage. Um den Krieg nicht zu verlieren, braucht das Land deshalb weiterhin und mit täglich zunehmender Dringlichkeit jede Hilfe, die der Westen ihm bieten kann. Dazu gehört auch die Erlaubnis, westliche Waffen gegen militärische Ziele in Russland einzusetzen.

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Denn Russlands Militär kennt in seinem brutalen Angriffskrieg keinerlei Rücksicht auf zivile Opfer. Mehr als 10.000 ukrainische Zivilisten wurden seit Februar 2022 laut UN-Angaben getötet – und diese Zahl wird weiterhin steigen. Die ukrainische Großstadt Charkiw steht seit Wochen unter russischem Dauerbeschuss. Erst vor wenigen Tagen starben mehrere Menschen, als eine russische Rakete dort in einer Druckerei einschlug.

Anton Hofreiter will Einsatz westlicher Waffen gegen Russland erlauben

Soll die bedrängte Ukraine westliche Waffen auch auf dem Gebiet des Angreifers einsetzen dürfen? Nicht nur in den USA wird darüber diskutiert.

Zur Verteidigung gegen solche Angriffe gehört es nicht bloß, die russischen Truppen auf dem eigenen, ukrainischen Staatsgebiet anzugreifen und zurückzuschlagen. Die Ukraine nimmt – und das ist ihr gutes Recht als angegriffener Staat – auch militärische Ziele auf russischem Gebiet ins Visier. Das darf sie bislang jedoch nicht mit jenen Waffen, die Deutschland, die USA und andere westliche Länder ihr liefern. Die ukrainische Verteidigung ist dadurch stark eingeschränkt.

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Die jüngste Forderung des Grünen-Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter, diese Einschränkung aufzuheben, und etwa die Abwehr russischer Kampfjets schon im russischen Luftraum zu gestatten, ist deshalb vernünftig. Auch in den USA wird darüber debattiert, den Ukrainern den Einsatz von US-Waffen auf russischem Staatsgebiet zu erlauben.

Eine solche Entscheidung allein würde das Blatt für die Ukraine nicht wenden. Doch sie könnte zumindest dazu beitragen, die ukrainische Bevölkerung in grenznahen Städten wie Charkiw besser zu schützen.



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