Außergewöhnliche Ereignisse verlangen außergewöhnliche Gedichte: Heute darf sich die Leserschaft am einem Poem zur Wahl in Russland erfreuen.
Für Russland ist der März nicht ohne,
weil seinen Herrschern Unheil droht.
Im März fiel mancher Gott vom Throne.
Am fünften März war Stalin tot.
Und Alexander, ja, der Zweite,
der sprang am dreizehnten im März
beim Attentat nicht schnell zur Seite.
Knallbumm, und er fuhr himmelwärts.
Am fünfzehnten die Episode
um Russlands Kaiser Nikolaus.
Fürs Volk warn Kaiser aus der Mode.
Man schmiss ihn aus dem Herrscherhaus.
Dreihundert Jahre früher lebte
Iwan der Schreckliche, das Aas.
Recht lang am Zarenthron er klebte
und biss am achtzehnten ins Gras.
Und hier vorerst die letzten Kerzen.
Sie brennen für den Zaren Paul.
Am vierundzwanzigsten des Märzen
da stopft ein Höfling ihm das Maul.
Geschichtsbetrachtung kann sich lohnen.
Und deshalb sag ich hoffnungsvoll:
Es gibt in Russland Traditionen,
mit denen man nicht brechen soll.
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