Wer hier einsteigt, genießt den Blick auf Strand, Meer und Dünenlandschaften – und das auf einer Länge von 67 Kilometern. Damit gilt die Kusttram, niederländisch für Küstenstraßenbahn, als längste Straßenbahnlinie der Welt!
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Sie verbindet Belgiens Küstenorte miteinander: Los geht es in Knokke-Heist unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden, dann fährt die Bahn bis zur Station De Panne in der Nähe von Frankreich. Zwei Stunden und 23 Minuten dauert die einfache Fahrt, sofern du an keiner der 69 Haltestellen aussteigst. Das solltest du aber unbedingt. Im Abschnitt zwischen Oostende und Middelkerke führt die Strecke unmittelbar an der Nordseeküste entlang, die anderen Abschnitte führen durch Dünenlandschaften oder Ortsbebauung.
Bereits seit 1885 verbindet die Tram die belgischen Küstenorte ohne lange Wartezeiten: In den Sommermonaten fährt die Bahn im Zehn-Minuten-Takt, im Winter alle 20 Minuten. Ein Tagesticket ist für rund 7 Euro zu haben. Wir stellen dir die schönsten Stationen vor.
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1. Oostende
Architektur trifft auf Küstencharme: In Oostende lohnt sich ein Stopp, um durch die Königliche Galerie zu schreiten, die direkt am Strand liegt. Gebaut wurde der pompöse Gang im Auftrag von König Leopold II. Der 400 Meter lange Prachtweg verbindet die königliche Villa mit der Wellington-Rennbahn und sollte die betuchten Bürgerinnen und Bürger vor Regen und Sonne schützen.
Wem bei so viel Luxus nach Austernschlürfen zumute ist, besucht den Fischmarkt Vistrap in Oostende. Bereits seit dem 19. Jahrhundert ist dieser eine Institution und täglich geöffnet. Krabben und Meeresfrüchte wie die besagte Luxus-Muschel werden hier angeboten.
Erbaut, um den Adel vor dem Wetter zu schützen: Die Königliche Galerie in Oostende.
Quelle: Getty Images/iStockphoto
2. De Panne
Eine imposante Dünenlandschaft befindet sich rund um die Haltestelle De Panne. Ein Drittel aller Dünen Belgiens erheben sich hier, weshalb die Region auch Flämische Sahara genannt wird. Neben viel Sand prägt auch Grün die Landschaft: vier Naturschutzgebiete umgeben De Panne.
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Im Naturschutzpark De Westhoek etwa bieten die angelegten Pfade Wege durch unberührte Natur. Eine beeindruckende Dünenlandschaft wechselt sich mit moosigen und baumreichen Gebieten ab. Hier blühen Thymian und Dünenrosen, und auch die Tierwelt ist divers: Hermelin und Sumpfohreule, Wassersalamander und Kaninchen haben hier ein Zuhause.
Wegweiser im Naturreservat Westhoek lotsen durch die Dünenlandschaft.
Quelle: imago stock&people
Wer es sportlich mag, ist am Strand von De Panne richtig. Die weitläufige Küste ist ideal zum Strandsegeln. De Panne soll sogar die Wiege des Strandsegelns sein, bei dem die dreirädrigen Fahrzeuge mit Segel Geschwindigkeiten von bis zu 125 Kilometern pro Stunde erreichen.
3. De Haan
Flanieren und sich im Flair der Belle Époque verlieren, das gelingt im Städtchen De Haan. Spaziert wird am endlos wirkenden Sandstrand, und auch architektonisch ist der Badeort an der Nordseeküste ein ganz besonderes Kleinod.
Abendstimmung an der Strandpromenade von De Haan.
Quelle: imago images/Peter Schickert
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Einen guten Eindruck von dem malerischen Ort bietet ein drei Kilometer langer Spazierweg. Der Kulturwanderweg De Haan beginnt direkt an der Straßenbahn-Haltestelle und führt durch den pittoresken Ortsteil Concessie an Villen entlang. Hübsche Erker, rote Ziegeldächer, Fachwerkschick und Art-deco-Architektur prägen das Straßenbild. Kein Hochhaus und keine Hotelburg stört das Stadtbild. Was für eine Zeitreise.
4. Oostduinkerke
Eine Pferdestärke, Körbe und gelbe Öljacken: Mit dieser traditionellen Ausstattung ziehen die Krabbenfischer von Oostduinkerke noch heute los. Und das ist einzigartig in Europa. Gerade mal 14 berittene Fischer gibt es in Belgien noch, die den 500 Jahre alten Brauch lebendig halten. 2013 wurde ihnen am Strand von Oostduinkerke ein Denkmal gesetzt.
Während der Sommermonate kannst du dem Treiben zusehen, der Tourismusverband gibt die Termine bekannt. Übrigens: Nach der besonderen Fischerei-Aktion werden die Krabben an der Strandpromenade verkauft. Und wer noch mehr über die Fischerei an sich wissen möchte, kann ab 2024 im Fischerei-Museum des Ortes mehr erfahren. Momentan ist das Museum leider geschlossen, weil ein 17 Meter langes Pottwal-Skelett einzieht.
Die Tradition der berittenen Fischerei wird in Oostduinkerke lebendig gehalten.
Quelle: IMAGO/alimdi
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5. Knokke-Heist
Bekannt, beliebt und mondän – diese Worte beschreiben Knokke-Heist ganz gut. Der elegante Badeort, der viele Wohlhabende anlockt, bietet begrünte Straßen und Villenviertel, zahlreiche Shoppingmöglichkeiten, vier Sterne-Restaurants und einen zwölf Kilometer langen Sandstrand.
Östlich des Stadtteils Het Zoute beginnt das Naturschutzgebiet Het Zwin (deutsch auch: der Swin), das zu den wichtigsten Vogelgebieten der belgischen Küste zählt. 350 unterschiedliche Vogelarten wurden hier schon gesichtet, darunter Storch, Seidenreiher, Lachmöwe, Schwarzkopfmöwe und Säbelschnäbler.
Luftaufnahme vom Naturschutzgebiet Het Zwin, das auch als Flughafen für Vögel bezeichnet wird.
Quelle: IMAGO/blickwinkel
Neben Sehenswürdigkeiten in der Luft entdeckst du in Knokke-Heist auch Kunst am Boden: Mehr als 80 Galerien sind in dem Ort angesiedelt und es finden regelmäßig Kunst-Events statt.
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6. Bredene
Campingfans müssen nach Bredene. Und FKK-Fans auch. Zum einen, weil hier 30 miteinander konkurrierende Campingplätze angesiedelt sind, zum anderen, weil Bredene als einziger belgischer Badeort einen Nacktbadestrand zu bieten hat. Besonders entspannt kannst du den Tag am Meer in Strandbars wie dem Twins Club oder dem Hippo Beach verbringen.
Andächtig wird es in der malerisch gelegenen Fischerkapelle Onze-Lieve-Vrouw-Ter-Duinen. Die niedliche Kapelle im Grünen stammt aus dem Jahr 1736 und an den Wänden wird mit Bildern verstorbener und vermisster Fischer gedacht. Neben der Kapelle finden im Juli und August jeden Samstag Open-Air-Gottesdienste statt.
Neben der Fischerkapelle in Bredene werden im Sommer Gottesdienste unter freiem Himmel angeboten.
Quelle: imago/alimdi
7. Zeebrugge
Zeebrugge ist nach Antwerpen der zweitgrößte Hafen Belgiens. Fans von Kränen und des rauen Container-Charmes kommen hier voll auf ihre Kosten. Und apropos Kosten: Probiere in Zeebrugge unbedingt Fisch. Zeebrugge ist Belgiens Fisch-Hauptstadt, was in den Fischgeschäften und Restaurants auf den Tisch kommt, ist fangfrisch.
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Neben Hafencharme in Zeebrugge in Belgien lockt auch die nahe gelegene Altstadt von Brügge.
Quelle: imago images/SteveAllen
Im Sommer können Strand- und Filmliebhaberinnen und ‑liebhaber ihre Leidenschaften vereinen und in Zeebrugge im Juli und August am Strand den kostenlosen Open-Air-Kinovorführungen vom Handtuch aus beiwohnen. Und noch ein Attribut macht den Ort reizvoll: Zeebrugge ist eine Ortslage der Mutterstadt Brügge. Nach nur 15 Kilometern flanierst du in Brügge über Kopfsteinpflaster durch Mittelalter-Gassen und an Kanälen vorbei.
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