Die besten Reiseziele für Fußballmuffel

Fußball, Public Viewing und Co. sind dir ein Graus? Dann haben wir etwas für dich. An diesen Reisezielen in Europa kannst du in diesem Sommer ganz entspannt Urlaub machen, ohne mit der EM 2024 in Kontakt zu kommen.

Um fußballfreie Orte zu ermitteln, hat die Ferienhausplattform „Holidu“ Länder in den Fokus gerückt, die gar nicht erst bei der EM antreten, in der Vergangenheit selten teilnahmen oder bisher insgesamt eher erfolglos waren. Zudem wurden in den Ländern die Suchtrends bei Google analysiert, die auf ein Interesse für die EM hinweisen könnten. Das Ergebnis zeigt die besten fußballfreien Destinationen dieses EM-Sommers. Der reisereporter stellt dir seine Favoriten vor.

1. Litauen

Die litauische Nationalmannschaft der Männer hat noch nie an einer EM teilgenommen, dementsprechend gering ist in dem Land das Interesse an dem Turnier. Ohne grölenden Fans, Menschenmassen beim Public Viewing oder der ständigen Frage „Machst du beim Tippspiel mit?“ zu begegnen, kannst du in Litauen diesen Sommer entspannt Urlaub machen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Aufenthalt in Klaipėda? Die drittgrößte Stadt des Landes zählt 185.000 Einwohnerinnen und Einwohner und liegt direkt an der Ostsee. Klaipėda, früher: Memel, gilt als Tor zum Nationalpark Kurische Nehrung, einer 100 Kilometer langen Halbinsel, die Naturfans mit einer Unesco-geschützten Landschaft aus Dünen und Kiefernwäldern empfängt, die ideal zum Wandern ist.

2. Estland

Auch Estland ist im EM-Sommer 2024 ein gutes Reiseziel, um dem Fußballfieber in Deutschland zu entkommen. Statt schwenkenden Fahnen und Fan-Trikots triffst du hier auf ganz viel Natur. Zum Beispiel bei dem Jägala-Wasserfall, der nur 30 Kilometer von Estlands Hauptstadt Tallinn entfernt liegt. Auf acht Metern Höhe und über eine Breite von 50 Metern stürzen dort die Wassermassen nach unten.

Weit und breit kein Fußball, darauf kannst du dich im Lahemaa-Nationalpark verlassen.

Quelle: IMAGO Images/Panthermedia

Im Norden Estlands, etwa 70 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, findest du ein weiteres Naturhighlight: den Nationalpark Lahemaa. Auf 725 Quadratkilometern treffen unberührte Wälder auf Moore und malerische Buchten an der Ostseeküste. Hier ist es fast menschenleer und der Park beheimatet eine interessante Tierwelt, die vom Waldvogel über Biber bis hin zu Elchen, Wildschweinen, Bären und Luchsen reicht. Das Gebiet ist auf Wanderpfaden, mit dem Rad und dem Auto erlebbar.

3. Lettland

Du musst in den baltischen Staaten aber nicht komplett in die Natur fliehen, um nichts von der Europameisterschaft mitzubekommen. Auch in den Städten dürfte das Fußballereignis wenig präsent sein. Für Kulturfans bietet sich da eine Reise in Lettlands Hauptstadt Riga an. Die Stadt gilt als kosmopolitisches Zentrum des Baltikums und die bewegte Geschichte der Stadt spiegelt sich in mittelalterlichen Gebäuden genauso wie in Holzarchitektur und den rund 800 Jugendstilbauten mit ihren opulenten Fassaden wider.

Zahlreiche Museen und Konzertsäle laden zudem zu Kulturerlebnissen ein. Während am 14. Juni 2024 das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft stattfindet, kannst du etwa eine Modeausstellung des zeitgenössischen Labels „Fyodor Golan“ besuchen, die an diesem Tag startet, oder dem „Requiem“ von Giuseppe Verdi in der lettischen Nationaloper lauschen.

Verdi statt Deutschland-Spiel: In Lettland bist du vor der EM sicher.

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Voller kultureller Sehenswürdigkeiten steckt auch der Ort Kuldiga, der rund 130 Kilometer westlich von Riga liegt. Seit Herbst 2023 ist die Kleinstadt, ebenso wie Riga seit 1997, eine Weltkultererbestadt und neben den Historienfilm-tauglichen Altstadtgassen gehört ein 240 Meter breiter Wasserfall zu Kuldigas Highlights.

4. Malta

Auch die Mittelmeerinsel Malta soll laut der Auswertung von „Holidu“ eine Destination sein, bei der du so gut wie nichts vom EM-Fieber mitbekommst, denn die Malteser konnten sich noch nie für die Fußball-Europameisterschaft qualifizieren. Auch wenn die Google-Suche ein leicht erhöhtes Interesse zeigt, kannst du hier während der Turnierzeit vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 eine Auszeit ohne Fan-Auflauf erleben.

Naturwunder wie die Blaue Grotte im Süden der Insel, die imposanten Dingli-Klippen, die 253 Meter über der Westküste thronen und wunderschöne Ausblicke auf den Sonnenuntergang und das Meer möglich machen, oder der orangerote Strand Ramla Bay auf der Nachbarinsel Gozo sind nur drei der zahlreichen Naturattraktionen von Malta.

Das Stadttor von Mdina hatte auch in einer Serie einen ganz großen Auftritt.

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Für Tauchfans ist auf der Nachbarinsel Gozo außerdem der erste archäologische Unterwasserpark der Welt interessant, in dem seit Sommer 2023 das Tauchen durch eine archäologische Zone im Meer mit Unterwasserschätzen möglich ist. Und in dem ummauerten Ort Mdina im Inselinneren von Malta staunen nicht nur „Game of Thrones“-Fans über das Stadttor, das in der Serie als Stadttor von Königsmund inszeniert wurde.

5. Finnland

Seit 1980 nahm Finnland erst einmal an der Europameisterschaft teil und auch das ausgewertete Google-Suchverhalten zeigt keinerlei Hinweise auf ein größeres Interesse an der EM 2024. Einen Weltmeistertitel hat das Land aber inne: Finnland wurde im World Happiness Report 2024 zum siebten Mal in Folge als glücklichstes Land der Welt ausgezeichnet. „Glücksweltmeister“ sozusagen.

Rentiere können dir in Finnland einfach so auf der Straße begegnen. Und du kannst auch spezielle Rentier-Yoga-Kurse buchen.

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Anstatt dem runden Leder hinterherzulaufen, sammeln die Finninnen und Finnen lieber Sympathiepunkte. Zum Beispiel bei der Wahl ihrer Influencer. So ernannte das Tourismus-Portal Visit Finland erst kürzlich das Rentier Vesku zum Tourismus-Botschafter für Finnisch-Lappland. Und wer Veskus Artgenossen näherkommen möchte, hat dazu beispielsweise in entspannter Atmosphäre beim Rentier-Yoga in einem Outdoor-Yoga-Studio die Möglichkeit.

Natur pur und garantiert kein Fußball verspricht ein Urlaub in Finnland.

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Gründe für die Zufriedenheit der Menschen in Finnland sind unter anderem der entspannte Lebensstil und die Natur. Und wer das nordeuropäische Land, das als Land der tausend Seen gilt, etwa beim Kanufahren, bei Wanderungen in einem der 41 Nationalparks entdeckt oder ganz typisch finnisch sauniert, bekommt eine Ahnung, was damit gemeint ist.

6. Bulgarien

Für Fußballmuffel bietet sich auch Bulgarien als nahezu EM-uninteressiertes Reiseland an. Nur zweimal nahm das Land seit 1980 an Fußball-Europameisterschaften teil und auch bei Google interessieren sich die Bulgarinnen und Bulgaren wenig für das Sportevent. Dass bei einer Einreise per Flugzeug und auf dem Seeweg seit dem 31. März 2024 die strengen Grenzkontrollen wegfallen, macht das Land noch attraktiver.

Im kleinen Melnik interessiert sich garantiert niemand für Fußball.

Quelle: imago stock&people

Wer das Schwarze Meer kennenlernen möchte, findet in der Hafenstadt Baltschik im Nordosten einen guten Ausgangspunkt und entdeckt hier nebenbei ein königliches Sommerschloss mit botanischem Garten, bevor an der Uferpromenade mit Meerblick diniert wird. Richtig romantisch geht es auch in der Mini-Stadt Melnik im Südwesten des Landes zu, wo umliegende Sandsteinpyramiden den 160-Seelen-Ort mit der traditionellen Architektur einrahmen.

Into the wild! Der Pirin-Nationalpark lockt mit tollen Naturerlebnissen.

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Die Möglichkeit, Frieden mit der Welt abseits des Fußballs zu schließen, finden Naturfreunde und Naturfreundinnen im Pirin-Nationalpark in Bulgarien. Seen, Wälder und Höhlen zuhauf entführen Wanderfans hier in eine Welt, in der sich auch Schakale, Wildschweine und viele Vogelarten wohlfühlen.

7. Norwegen

Norwegen-Urlauber und Norwegen-Urlauberinnen sind so gut wie sicher vor einer EM-Euphorie. Das skandinavische Land zeigt laut der Auswertung nur geringes Interesse bei Google, was wohl auch darauf zurückzuführen ist, dass das Land erst einmal in den letzten 44 Jahren bei einer EM dabei war. Wer es bereisen möchte, findet in Norwegen gute Möglichkeiten für Bahnreisen oder auch einen Roadtrip.

So zählt etwa die Flåmbahn zu den schönsten Zügen der Welt. Mit ihr kannst du dir bei einer 45-minütigen Fahrt durch Fjordlandschaften, die ihresgleichen suchen, den Atem rauben lassen. Und während vor dem Zugfenster auf der 20 Kilometer langen Strecke wunderschöne Naturkulissen auftauchen, versprühen die Zugabteile nostalgischen Charme.

Mit dem Auto bietet etwa die Küstenstraße Kystriksveien auf 650 Kilometern Naturspektakel und Attraktionen. Die Strecke an der Atlantikküste vereint so viel Sehenswertes, dass damit locker die gesamte EM-Zeit gefüllt werden könnte. Angefangen bei der roten Insel Leka über sagenumwobene Berge bis hin zu Bodø, der Europäischen Kulturhauptstadt 2024: In Norwegen wird es sicher nicht langweilig.

8. Warnung vor Luxemburg

Das kleine Nachbarland Luxemburg scheint wie geschaffen, um dem EM-Wahnsinn zu entfliehen. Aus Deutschlands Westen ist man ruckzuck dort und es warten traumhafte Wanderbedingungen wie auf dem Müllerthal-Trail, und schöne Orte wie das Dorf Larochette und Luxemburg-Stadt mit der malerischen Altstadt versprühen ihren Charme.

Aber Vorsicht! Obwohl Luxemburg seit 1980 noch nie bei einer Fußball-Europameisterschaft dabei war, ist das Interesse an dem Turnier riesig, wie das Google-Suchverhalten der Auswertung zeigt. Wer also auf Nummer sicher gehen will, am Ende nicht doch selbst „Schiri, mach doch mal die Augen auf“ zu brüllen, sollte einen Bogen um Luxemburg machen.

Die Auswertung in der Übersicht

Die Auswertung von „Holidu“ zu den besten Zielen ohne Fußball-Euphorie.

Quelle: holidu

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