Bundestrainer Julian Nagelsmann zeigte sich im Interview bei MagentaTV kurz nach Abpfiff des zweiten deutschen EM-Gruppenspiels gegen Ungarn (2:0) plötzlich mit einem neuen Outfit: In der Kabine tauschte der so modebewusste 36-Jährige sein dunkelblaues Hemd und die schwarze Tuchhose gegen einen Deutschland-Look mit einem trikotähnlichen weißen T-Shirt und schwarzen Shorts ein. Moderator Johannes B. Kerner war offensichtlich verblüfft: Nagelsmann, der als Grund für den schnellen Wechsel die Hitze in Stuttgart angab, sehe aus, „als würde er am nächsten Campingplatz Halt machen und bei Kumpels übernachten“, scherzte der 59-Jährige.

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Dabei passte der Outfitwechsel des DFB-Trainers gut ins Bild: Genau wie ihr Chefcoach nach der Partie zeigte sich die deutsche Elf im übertragenen Sinne im Vergleich zu früheren Auftritten in einem neuen Gewand. Deutschland legte im zweiten EM-Spiel einen mutigen und vor allem reifen Auftritt hin. Selbst eine von Torwart Manuel Neuer wenige Sekunden nach Anpfiff vereitelte Riesenchance brachte das DFB-Team nicht aus dem Konzept: „Ich finde, so ein Spiel musst du erstmal gewinnen. Das ist schon ein guter Reifeprozess. Ich glaube, im November hätten wir das nicht gewonnen“, lobte Nagelsmann.

Ein kleiner Rückblick: Im vergangenen November war die Vorfreude der deutschen Fans auf die Europameisterschaft im eigenen Land nach schwachen Leistungen der Nagelsmann-Elf fast auf dem Nullpunkt angekommen. Gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) setzte es schmerzhafte Niederlagen. Damals schien sich die Mannschaft von Rückschlägen durch gegnerische Chancen und Gegentreffer zu leicht negativ in ihrem Spiel beeinflussen.

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Gegen drückende Ungarn blieb sich die Nagelsmann-Elf am Mittwochabend aber treu: „Es ist schon ein Reifeprozess“, erklärte der stolze DFB-Coach. „Wir haben jetzt nicht immer geglänzt heute. Du musst so ein Spiel auch mal bearbeiten und Dinge überstehen – trotzdem stabil bleiben.“ Es habe in der Vergangenheit schon viele Situationen gegeben, „wo wir weggebrochen sind, wenn etwas nicht funktioniert hat. Heute waren wir trotzdem stabil“, lobte Nagelsmann.

Der Sieg dank der Treffer von Jamal Musiala (22.) und Ilkay Gündogan (67.) vor mehr als 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sei „sehr verdient“ gewesen, ergänzte der Bundestrainer, auch wenn das Spiel teilweise „nicht einfach“ gewesen sei. „Insgesamt hat das die Mannschaft gut gemacht. Das war echt ein unangenehmer Gegner. Den musst du erstmal bespielen, erstmal gewinnen. Am Ende ist die Erwartungshaltung im Stadion wie auch in der Kabine drei Punkte – und die haben wir geholt.“



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