Rom. Die Crew des deutschen Seenotrettungsschiffs „Humanity 1“ hat bei einem Einsatz im zentralen Mittelmeer 77 Bootsmigranten an Bord geholt. Unter den Geretteten befinden sich auch mehrere Minderjährige, wie der Berliner Verein SOS Humanity am späten Samstagabend mitteilte. Der Rettungseinsatz sei von der libyschen Küstenwache massiv gestört und gefährdet worden. Die „Humanity 1“ befinde sich nun auf dem Weg zum Hafen der süditalienischen Stadt Bari, um die Menschen an Land zu bringen.

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Nach Angaben von SOS Humanity war das Schiff vor dem Einsatz von einem zivilen Aufklärungsflugzeug über drei Boote in Seenot informiert worden. Bei dem Versuch, die Menschen an Bord von schnellen Rettungsbooten zu holen, sei auch die libysche Küstenwache am Ort des Geschehens eingetroffen. Es soll zu chaotischen Szenen mit Schüssen gekommen sein. Menschen sprangen nach Angaben von SOS Humanity ins Wasser. Eine Person soll ertrunken sein. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

„Bedrohung von Besatzungsmitgliedern ist grobe Verletzung des Völkerrechts“

Der Verein zeigte sich nach dem Vorfall bestürzt und informierte alle zuständigen Behörden über die Ereignisse. „Die Bedrohung von Besatzungsmitgliedern von Rettungsschiffen und die Gefährdung des Lebens von schutzbedürftigen Menschen ist eine grobe Verletzung des Völkerrechts“, hieß es in einer Mitteilung.

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RND/dpa



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