Die Deutsche Bahn muss länger auf neue ICE des Typs 3neo warten. Wegen Mängeln an Schweißnähten hält Siemens die Auslieferung laut eigener Angaben auf unbestimmte Zeit auf. “Alle bereits ausgelieferten Züge sind nicht betroffen und können sicher eingesetzt werden”, sagte ein Siemens-Sprecher. Ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte ebenfalls, die 21 bereits gelieferten Züge seien problemlos unterwegs. Zuvor hatte die Bild-Zeitung von den Produktionsproblemen berichtet.

Dem Unternehmen zufolge geht es dabei um Teile eines Unterlieferanten. Die Mängel seien auf eine Spezialfirma aus Bonn zurückzuführen, die Siemens im vergangenen Jahr mit der Fertigung der Seitenteile beauftragt habe. Der Unternehmenssprecher wies Vermutungen zurück, die Mängel könnten später den Wartungsaufwand der Züge erhöhen: “Siemens Mobility macht keine Kompromisse bei Qualität und Sicherheit seiner Züge.”

Verspätung auf unbestimmte Zeit

“Die Maßnahmen von Siemens Mobility zur Qualitätssicherung haben aktuell keinerlei Auswirkungen auf unseren Fahrplan”, sagte der Bahn-Sprecher. Das Unternehmen nehme nur “einwandfreie” Züge ab, sagte er. Zu den Kosten des Auslieferungsstopps wurden bisher keine Angaben gemacht.

Siemens hatte die Qualitätsmängel an den Schweißnähten nach eigenen Angaben bei einer routinemäßigen internen Kontrolle festgestellt. “Siemens Mobility steht mit der Deutschen Bahn und dem Unterlieferanten im engen Austausch und arbeitet mit Nachdruck an der Lösung der Thematik”, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Wie lange es dauern wird, die Probleme zu beheben und ob dabei bereits teilweise fertig gebaute Züge wieder auseinandergenommen werden müssen, blieb zunächst offen. Insgesamt sind 90 Züge bestellt, die über mehrere Jahre geliefert werden sollen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Probleme mit Schweißnähten zu Verzögerungen bei ICE-Lieferungen führen. Beim Modell ICE 4 waren die Auslieferungen der damals von Siemens und Bombardier gebauten Züge im Jahr 2019 über Monate gestoppt worden. 



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