Rostock. Nachdem ein RTL-Beitrag für viele Diskussionen unter Fans des FC Hansa Rostock sorgte, hat sich die Reporterin auf Nachfrage geäußert. Sie bezeichnet das Sicherheitssystem des Vereins auch im Nachgang als „mangelhaft“.

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Rückblende: Die Journalistin hatte sich für die Sendung „Extra“ am letzten Spieltag der Saison – bei der Partie gegen den SC Paderborn – in den Ordnerdienst im Ostseestadion eingeschleust.

Dass die Frau ausgerechnet in Rostock im Einsatz gewesen war, sei Zufall gewesen. „Ich habe mich bei mehreren Vereinen beworben – Hansa war der erste, der sich zurückgemeldet hat“, erzählt sie. Bereits nach wenigen Stunden habe sie mit Verantwortlichen telefoniert. „Da bin ich hellhörig geworden“, so die Reporterin.

Falsche Angaben der RTL-Reporterin fielen Hansa Rostock nicht auf

Ohne Vorkenntnisse habe sie die Zusage bekommen. „Den Verein hat es nicht wirklich interessiert, dass ich keine Vorerfahrungen hatte“, sagt sie. Auch ein fehlendes und notwendiges Modul zur Vorbereitung habe nicht gestört.

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Hansa Rostock dementiert diese Vorwürfe in einer Stellungnahme. Der zuständige Einsatzleiter habe sie am Spieltag aufgrund des fehlenden Moduls an einer Position als Servicekraft eingesetzt, „für die keine den DFB-Richtlinien entsprechende Ausbildung erforderlich ist“, heißt es vom Verein. Die Journalistin sei daher nicht bei Kontrollen der Stadionbesucher involviert gewesen.

Beim Abstiegsspiel des FC Hansa Rostock gegen den SC Paderborn zünden Fans auf der Südtribüne Pyrotechnik. Mit Bengalos, Böllern und schwarzen Rauch sorgen sie fast für einen Spielabbruch.

Beim Abstiegsspiel des FC Hansa Rostock gegen den SC Paderborn zünden Fans auf der Südtribüne Pyrotechnik. Mit Bengalos, Böllern und schwarzen Rauch sorgen sie fast für einen Spielabbruch.

„Fakt ist: Ich bin im Stadion gewesen – trotz fehlender Kenntnisse und eines erfundenen Lebenslaufs. Selbst das falsche Geburtsdatum ist nicht aufgefallen“, berichtet die Reporterin. Dem Ordnerdienst könne sie aber keine Vorwürfe machen. „Die Kollegen sind super gewesen, sie haben mich bestmöglich eingearbeitet und versucht, einen guten Job zu machen.“

RTL-Reporterin: „FCH-Ordner haben Personalprobleme“

Sie macht das gesamte Sicherheitssystem des Vereins verantwortlich. „Die Ordnerdienste haben Personalprobleme“, sagt die RTL-Reporterin. „Hansa widerspricht dem zwar, aber das haben mir mehrere Ordner erzählt.“ Daher könne sie auch die Verantwortlichen des Vereins verstehen, dass sie über jeden Bewerber froh seien. Doch aus ihrer Sicht ist es zu einfach gewesen, an den Job zu kommen.

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Hansa hat auf den RTL-Beitrag reagiert und als Konsequenz einen Ordner entlassen. In der Reportage bezeichnete er den Block 9a auf der Nordtribüne des Ostseestadions als „Nazi-Block“. Der Verein hat sich für die „unbedachte Aussage des Mitarbeiters“ entschuldigt. Die Reporterin sagt zum Werdegang, der Ordner tue ihr leid. Sie habe seine Aussage auch nicht gut gefunden, aber die Reaktion sei heftig. „Es hätte besser jemand gefeuert werden sollen, der für das Sicherheitssystem verantwortlich ist“, findet die Journalistin.

Der Text erschien zuerst in der „Ostsee-Zeitung“.



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