Eine atemberaubende Küstenlandschaft und malerische Inseln zeichnen die wildromantische Landschaft der Bretagne aus. Die Region im Nordwesten Frankreichs besteht aus den Departments Morbihan, Ille-et-Vilaine, Côtes-d‘Armor und Finistère und ragt als Halbinsel ins Meer hinein. Im Norden grenzt die als Little Britain bekannte Region an den Ärmelkanal, im Süden an den Golf von Biskaya und im Westen ans Keltische Meer und den Atlantik. Wer also einen einzigartigen Insel-Urlaub fast vor der Haustür plant, ist dort genau richtig.
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Insgesamt umfasst die Bretagne rund tausend Inseln und Inselchen (îlots) – wir stellen unsere fünf bretonischen Lieblingsinseln vor.
Belle-Île-en-Mer
Auf der Belle-Île-en-Mer (zu Deutsch: schöne Insel) ist der Name Programm. Auf 20 Kilometern Länge und neun Kilometern Breite erstreckt sich ein wildes Naturparadies. Die Belle-Île-en-Mer ist die größte der bretonischen Inseln und nach Korsika die zweitgrößte Insel des französischen Mutterlandes, informiert das Office de Tourisme de Belle-Île-en-Mer.
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Das Eiland liegt 15 Kilometer vor der Landspitze der Halbinsel Quiberon in einer der „schönsten Buchten der Welt“, schreibt das Tourismusbüro von Belle-Île auf seiner Homepage. Besonders sehenswert ist die Hafenstadt Palais mit ihren bunten Häusern an den Kais und der Vauban-Zitadelle in der Altstadt. Der zweite Hafen der Insel befindet sich in Sauzon. Nicht weit von der Stadt erstreckt sich im Insel-Norden das Kap Pointe de Poulains ins Meer.
Belle-Île-en-Mer ist bekannt für ihre dramatischen Klippen, die hellen und feinen Sandstrände sowie ihre malerischen Dörfer. Einer der schönsten Orte der Insel: Die Pointe des Poulains.
Quelle: imago images/Andia
Unter den schönsten Stränden findet sich der bei Surffans beliebte Donnant Beach. Er ist der größte Sandstrand der Insel und liegt in einer über 350 Meter langen Bucht. Gesäumt wird sie von den höchsten Dünen der Bretagne.
Die Dunes des Donnant erstrecken sich rund einen Kilometer landeinwärts und ragen an einigen Stellen bis zu 40 Meter in die Höhe. In den Sandbergen gedeihen seltene Pflanzen wie Dünenstrohblumen. Besonders idyllisch gelegen ist der kleinere, zwischen Klippen eingebettete Herlin-Strand. Auch die Bucht von Port Maria nahe der Stadt Locmarie bietet Bademöglichkeiten in einer spektakulären Kulisse.
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Zu den schönsten Aussichtspunkten gehören laut Bretagne Tourismus der „Große Leuchtturm“ (Phare de Goulphar) und die Felsen der Apotheker-Grotte (Grotte de l‘Apothicairerie). Auch die Aussichten auf die dramatischen Klippen in Port-Coton und Port-Goulphar sind bemerkenswert. Das erkannte schon der französische Maler Claude Monet, der die Hafeneinfahrt und Felsen von Port-Goulphar in den 1880ern mehrmals als Motive auf Leinwand verewigte:
Belle-Île: So kommst du hin: Das Eiland ist das ganze Jahr über von Quiberon mit dem Schiff erreichbar. Eine Fahrt dauert etwa 50 Minuten. Von April bis Oktober fahren Schiffe die Insel von den Häfen Vannes, Port Navalo, Le Croisic und La Turballe an, so das Tourismusbüro von Belle-Île.
Belle-Île: Hier kannst du übernachten: Auf der Insel gibt es mehrere Unterkunftsmöglichkeiten, darunter 13 Hotels, zehn Campingplätze, ein Feriendorf und mehrere Gemeinschaftsunterkünfte.
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Île de Bréhat
Die Île de Bréhat trägt wegen ihrer üppigen Vegetation aus Hortensien, Mimosen, Eukalypten, Schmucklilien, Kamelien, Agapanthus oder Agaven auch den Namen „Blumeninsel“. Das kleine Eiland ist daher auch ein Paradies für Vögel. Das komplette Archipel besteht aus circa 80 weiteren Inselchen. Die Hauptinsel setzt sich aus zwei Landmassen zusammen, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind.
Insgesamt lediglich 3,5 Kilometer lang und 1,5 Kilometer breit ist Bréhat perfekt zu Fuß zu erkunden. Über die zweiteilige Insel mit rosaroten Granitfelsen führen fünf Wanderwege. Im nördlichen Teil kommst du durch Heidelandschaften und an kleinen Steinmauern vorbei, die laut Tourisme Bretagne ein wenig irisch anmuten. Der Leuchtturm Phare du Paon liegt wie ein Wächter über der Klippenlandschaft im Norden.
Der Leuchtturm Phare du Paon ist ein beliebtes Ziel auf Bréhat.
Quelle: imago/imagebroker
Den Strand Plage du Guerzido, historische Korsarenhäuser und die Cidtadelle Les Verreries de Bréhat findest du im Insel-Süden. Zu einem der schönsten Ziele zählt auch die auf einer Anhöhe gelegene Chapelle Saint-Michel. Von der Kapelle hast du eine wunderbare 360-Grad-Aussicht über die umliegende Landschaft.
Wer keine Lust hat zu laufen, kann sich auch aufs Fahrrad schwingen und das Panorama des Archipels im Vorbeifahren bestaunen.
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Île de Bréhat: So kommst du hin: Von der Pointe de l‘Arcouest in Ploubazlanec fährst du zehn Minuten mit dem Boot bis nach Bréhat. Fährverbindungen bieten etwa „Vedette de Bréhat“ und „Sur Mer Bréhat“.
Wichtig zu wissen: Die Insel-Schönheit ist gefragt. Jährlich besuchen sie laut dem Verband Guingamp-Paimpol Agglomération 400.000 Personen. Vor allem im Juli und August steige die Anzahl. Um die Auswirkungen auf die Tierwelt und die Kulturerbestätten zu verringern, gelte daher vom 22. Juli bis zum 23. August zwischen 8.30 und 14.30 Uhr, von Montag bis Freitag, eine Obergrenze für die Besucherzahl. Sie ist auf 4700 Personen pro Tag festgelegt. Es ist daher sinnvoll, rechtzeitig eine Überfahrt zu buchen.
Île de Bréhat: Unterkünfte: Die kleine Insel bietet nur wenige Unterkünfte, darunter etwa das Hotel Men Joliguet Chambres d‘hôte, einen dRei-Sterne-Campingplatz, einige Ferienhäuser oder Herbergen. Auf dem Festland ist die Auswahl bei der hohen Nachfrage darum deutlich größer. Wegen der kurzen Fährverbindung ist es sinnvoll, sich etwa auch in Ploubazlanec und Umgebung nach Hotels umzusehen.
Ouessant
Ouessant, auf Englisch Ushant, ist die westlichste bewohnte Insel Frankreichs. Wegen ihrer Lage wird sie auch als das „Ende der Welt“ bezeichnet. Die aus bizarre Felsen bestehende Landmasse im Atlantik ist etwa 15 Quadratmeter groß und bildet aus vier Punkten eine interessante Krebsscherenform.
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An der Pointe de Kadoran im Nordosten erheben sich dem Tourismusbüro Ouessant zufolge mit 60 Metern die höchsten Klippen der Insel. Sie erinnern ein bisschen an die Kliffküste Irlands, wenn auch nur in Miniaturformat. Die irischen Cliffs of Moher sind immerhin um die 155 Meter hoch. Irland-Feeling können auf Ouessant aber auch die im Sommer frei laufenden Schafe und pittoresken Steinmauern auslösen. Die Ouessantschafe sind eine kleine Insel-Attraktion, denn sie sind mit einer Schulterhöhe von maximal 50 Zentimeter die kleinste Schafsrasse in Europa.
Idyllisch: Kleine Weiler und Steinmäuerchen prägen mitunter die facettenreiche Insel Ouessant.
Quelle: imago images/imagebroker
Die Spitze von Pern ist der westlichste Ort auf dem französischen Boden. Das Kliff bietet dank der zottigen Felsen und Riffe einen einmaligen Anblick. Das gesamte Gelände der Pointe de Pern ist dem insularen Tourismusbüro zufolge geschützt, einschließlich seiner Kieselsteine und Felsen. Sammeln von Kieselsteinen, Blumen, Pflanzen ist daher verboten!
Auf der Insel Ouessant gibt es neben fünf Leuchttürmen, die dem Eiland den Beinamen „Wächterinsel“ einbrachten, zwei historische Mühlen und zahlreiche weitere historische Attraktionen. Unter ihnen sind nahe dem Leuchtturm Phare du Créac‘h die Brücke des ehemaligen Nebelhorns sowie eine Art kleiner Turm. Auf diesem stand einmal die Konstruktion für eine historische Unterwasserglocke. Ihr Klang warnte Schiffe bei schlechter Sicht vor den Klippen der Insel. Möglich war das durch bestimmte Geräte, sogenannte Hydrophone, die den Schall des Geläutes erfassen konnten.
An der Spitze von Penn Arlan triffst du auf Überreste eines prähistorischen Megalithdenkmals aus der Bronzezeit.
Am Créac’h Point auf Ouessant bietet sich ein spektakulärer Ausblick auf die Klippenlandschaft und eine historische Brücke.
Quelle: IMAGO/Panthermedia
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Ouessant: So kommst du hin: Vom französischen Festland aus steuern von Le Conquet Schiffe der Kreuzfahrtgesellschaft Compagnie Maritime Penn Ar Bed Ouessant den Hafen Porz Ligoudou an.
Hier kannst du auf Ouessant übernachten: Auf der Insel gibt es einige renovierte Steinhäuser, die zu Touristenunterkünften ausgebaut wurden, darunter das Cottage Gîte Le Phare. Außerdem hat die Insel mehrere Herbergen und Hostel sowie einen Campingplatz.
Île de Batz
Auf der Île de Batz im Norden des Départements Finistère kommt dank des milden Klimas richtiger Karibik-Flair auf. Die charmante Insel vor der Küste von Roscoff liegt im warmen Golfstrom und zeichnet sich durch üppige Gärten, eine exotische Flora, 20 Sandstrände und viele idyllische Buchten aus.
Entlang der Küstenwege kannst du das winzige Eiland innerhalb eines halben Tages zu Fuß erkunden, so Tourisme Bretagne. Von Osten nach Westen ist das Eiland im Atlantik nämlich nur 3,5 Kilometer lang und gerade einmal 1,5 Kilometer breit. Schwere Steigungen musst du bei Erkundungstouren nicht befürchten, denn die höchste Erhebung umfasst laut dem Portal „ferienhaus-frankreich“ gerade einmal 33 Meter. Da ist sogar der Leuchtturm mit 44 Metern höher. Er bietet eine spektakuläre Aussicht auf die durch Wiesen und Weiden geprägte Landschaft:
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Auf der Insel gibt es nur einen einzigen Ort, Portz Kernog. Wer fangfrische Meeresfrüchte genießen will, kann sie bei den hiesigen Fischerinnen und Fischern erwerben, informiert „ferienhaus-frankreich“. Nicht entgehen lassen solltest du dir den Tropengarten „Jardin Georges Delaselle“.
Der Pariser Versicherungsagent und Pflanzenliebhaber Georges Delaselle hat das Stückchen Eden im Jahr 1897 angelegt. Das milde Klima lässt dort laut Bretagne Tourisme mehr als 2000 exotische Pflanzen sprießen.
Zu den Highlights der kleinen Insel zählt auch das „Schlangenloch“ (Trou du Serpent). Es handelt sich dabei um eine markante Steinformation im Insel-Westen. Einer Legende nach hat dort der keltische Heilige Pol, auch Paulinus Aurelianus oder Leon genannt, einen Drachen bezwungen und in die Fluten geworfen. Pol gehört zu den Gründungsbischöfen der Bretagne, er verstarb angeblich im sechsten Jahrhundert auf der Insel. Seine Stola soll in der Dorfkirche aufbewahrt werden.
Das Relikt zeugt neben anderen Gebäuden wie der Ruine der St.-Anna-Kirche von der antiken Besiedlung der Insel. Die ehemalige Kapelle zählt heute zu den markantesten Sehenswürdigkeiten der Insel und ist ein Top-Fotomotiv.
Auf der Île de Batz trifft Karibik-Flair auf rauen Insel-Charme.
Quelle: imago images/Chromorange
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Île de Batz: So kommst du hin: Vom Festland aus fahren von Roscoff Fähren oder Ausflugsboote die Insel an. Die Überfahrt dauert lediglich eine Viertelstunde. Ausführliche Infos zu den Überfahrtszeiten und der Anreise findest du auf der Seite der Inselverwaltung.
Hier kannst du auf Île de Batz übernachten: Obwohl die Insel klein ist, bietet sie verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten. An der Ostküste findest du mehrere Chalets, außerdem gibt es Maisonette-Wohnungen für bis zu sechs Personen und Gruppenunterkünfte im Feriendorf Jardin Colonia sowie in der Jugendherberge an der Südküste.
Île de Groix
Im Süden der Bretagne liegt die charmante Île de Groix. Abwechslungsreiche Landschaften – von steilen Klippen im Westen bis hin zu sandigen Buchten und Hecken im Osten – zeichnen diese Insel aus. Das acht Kilometer lange und drei Kilometer breite Eiland liegt im Golfe du Morbihan, eine Dreiviertelstunde Überfahrt von Lorient entfernt. Erkunden kannst du dieses von „Vist Lorient“ betitelte „Juwel der südbretonischen Inseln“ zu Fuß entlang der Küstenpfade (Inselrundtour 27 Kilometer), mit dem Fahrrad auf den Radwegen (über 40 Kilometer Wegnetz) oder im Minibus. Für Geologinnen und Geologen ist Groix ein wahres Naturwunder.
Laut Bretagne Tourisme gibt es auf der Insel 60 Mineralienarten, darunter der besondere blaue Glaukophan, ein eher selten vorkommendes Mineral. Megalithe zeugen zudem von einer sehr alten Belagerung. Wer sich nicht so für Steine interessiert, für den hält die Insel aber noch mehr Überraschungen bereit.
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Groix war nämlich Anfang des 20. Jahrhunderts der führende Thunfischhafen Frankreichs. 200 Schotten aus Dundee bevölkerten laut Bretagne Tourisme zu der Zeit die Kais. Den Thunfischfängern verdankte die Insel unter anderem ihren Wohlstand und ihre Persönlichkeit. Der Thunfisch gehörte sogar so fest zur Kultur, dass ein eiserner Fisch auf dem Glockenturm der Kirche als Wetterfahne diente. Heute ist diese im hiesigen Naturkundemuseum ausgestellt. Es ist in einer Konservenfabrik untergebracht und informiert über die Insel, ihre Traditionen und geologischen Besonderheiten.
Aber nicht nur Kulturnerds kommen auf der Insel auf ihre Kosten. Strandfans können sich unter anderem am Strand Les Grands Sables entspannen. Er ist laut Bretagne Tourisme einer von sehr wenigen konvexen – also nach außen gewölbten – Stränden Europas.
Der feine Sand schimmert von Granatrot bis Weiß in allen Farben und reicht bis in das kristallklare Wasser hinein. Der Strand Sables-Rouges vor der Landspitze Pointe des Chats ist dagegen Granat gefärbt. Als „Paradies der Ruhe“ gilt laut dem Beachatlas der Poulziorec-Strand. Er ist schwerer zugänglich und nur über einen steilen Pfad zu erreichen. Zu den schönsten Orten der Insel gehören Le Méné und Kerlard mit typischen Steinhäusern sowie der Hafen von Locmaria, Port-Lay und die „leuchtenden Farben“ von Port Tudy
Auf der Landspitze Pen-Men zählt der rechteckige Leuchtturm zu den beliebten Ausflugszielen. Auch der Trou de l‘Enfer (Höllenschlund) ist eine von vielen Attraktionen der Insel. Dort schäumt das Meer in einem Spalt in den Felsen. Eine touristische Landkarte gibt dir einen Überblick über sämtliche Sehenswürdigkeiten.
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Île de Groix: So kommst du hin: Ganzjährig verkehren vom Fährhafen in Lorient aus Schiffe, während der Saison gibt es auch Verbindungen ab Port-Louis, ab dem Hafen von Lomener in Ploemeur oder ab Locmiquélic, informiert „Visit Lorient“
Hier kannst du auf Île de Groix übernachten: Die Insel eignet sich sowohl für einen Ausflug als auch für einen Inselurlaub, denn es gibt eine riesige Auswahl an Unterkünften: Campingplätze, Hotels, Bed & Breakfast, Feriendorf, Jugend– und Wanderherbergen, Ferienwohnungen, Glampingunterkünfte oder Mietangebote, so „Visit Lorient“.
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