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“Das Schachbrett” von Jean-Philippe Toussaint: Das Leben, ein Schachspiel


Sein Debütroman “Das Badezimmer” machte Jean-Philippe Toussaint berühmt. Nun hat er ein autofiktionales Buch geschrieben, “Das Schachbrett”, und ist mal wieder brillant.




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Jean-Philippe Toussaint Matthieu Zazzo
Jean-Philippe Toussaint
© Matthieu Zazzo/​ Frankfurter Verlagsanstalt

Eines
Tages bekam der Schriftsteller Jean-Philippe Toussaint Post von einer
Schülerin, die soeben seinen Roman Fliehen gelesen hatte. Sie habe nichts
verstanden, schreibt das Mädchen; es würde keine Geschichte erzählt und auch
vermittle der Roman keine Botschaft. Tatsächlich nimmt der Autor sich die
Zeit, ausführlich auf die Fundamentalkritik seiner jungen Leserin zu antworten,
steigert sich dabei allerdings in einen Furor hinein und in eine theoretische
Überlegung zur Funktion von Literatur als einem Energiefeld zwischen Autor,
Text und Leser; als einem “Austausch von Intelligenz und Sensibilität”.
Toussaints Aufklärung eines Missverständnisses lautet: “1) Es ist nicht die
Aufgabe von Literatur, Geschichten zu erzählen. 2) Der Schriftsteller muss
keine Botschaft überbringen.”



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