Kiel. Für ihre drei neuen Forschungsinitiativen des bundesweiten Exzellenzwettbewerbs hatte die Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) zuletzt eine Absage erhalten. Jetzt liegt der Hochschule das entsprechende Gutachten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vor. Im jüngsten Bildungsausschuss nahmen der CAU-Vizepräsident für Forschung, wissenschaftliche Infrastruktur und Transfer Prof. Eckhard Quandt sowie Bildungsstaatssekretär Guido Wendt dazu Stellung.

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„Wir sind im experimentellen Teil stärker eingeschätzt worden als auf der theoretischen Ebene“, berichtet der Vizepräsident. Das sei ein Punkt, der bei weiteren Berufungen mitgedacht werden sollte. „Ich glaube aber, dass dieser Eindruck auch an der Darstellung lag. Denn das theoretische Fundament ist vorhanden.“ Bei so breit angelegten Projekten sei es nicht einfach, sie wie gefordert auf nur 30 Seiten in all ihren Facetten darzustellen.

Exzellenzinitiativen der CAU Kiel: Unklarheit über Wahl von Methodik

Hohe Erwartungen habe es etwa zum Umgang mit großen Datenmengen gegeben. Außerdem habe es Unklarheiten bei den Gutachtern über die Wahl von wissenschaftlicher Methodik bei einzelnen Fragestellungen gegeben. Das alles sei rein wissenschaftliche Kritik an den eingereichten Skizzen gewesen und nichts, was sich auf eine übergeordnete Verantwortungsebene zurückführen lasse, so Quandt. Der Misserfolg im Wettbewerb lasse sich nicht mit dem Rücktritt von Unipräsidentin Simone Fulda in Zusammenhang bringen, sagte der Vize-Präsident.

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Fulda war im Februar zurückgetreten, nachdem gegen sie der bislang unbewiesene Vorwurf der Datenmanipulation in einem ihrer früheren Krebsforschungsprojekte erhoben worden war. Uniintern wurde ihr schlechte Kommunikation vorgeworfen. In zwei Schreiben hatten die Mediziner der CAU und die Universitätsspitze ihren Rücktritt gefordert – auch mit Verweis auf das Scheitern von drei Bewerbungen der Universität im Wettbewerb um Exzellenzcluster.

Uni-Präsidium Kiel nimmt Gutachterhinweise „sehr ernst“

Insgesamt hatten DFG und Wissenschaftsrat bundesweit nur 41 von 143 eingereichten neuen Skizzen zugelassen. „Wir sind mit unserem Misserfolg nicht alleine“, sagte Quandt. Die Skizzen von mehr als 20 weiteren Universitäten seien ebenfalls nicht weitergekommen.

Die CAU zu Kiel habe „einen Schritt seitwärts“ gemacht, sagte Bildungsstaatssekretär Wendt. Mit den beiden vorhandenen Exzellenzclustern, die noch im Rennen um weiteres Fördergeld sind, habe die Hochschule immerhin weiterhin die Chance, sich um den Titel „Exzellenzuniversität“ zu bewerben.

Das Uni-Präsidium nehme sowohl die positiven als auch kritischen Hinweise der Gutachtergremien „sehr ernst“ und werde diese bei der Weiterentwicklung der drei Forschungsthemen in andere Förderformate berücksichtigen, so Quandt.

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Auch bei den Fortsetzungsanträgen für die beiden bestehenden Exzellenzcluster „Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen“ (PMI) sowie „Konnektivität von Gesellschaft, Umwelt und Kultur in vergangenen Welten“ (Roots) würden die Hinweise der gutachterlichen Empfehlungen „sorgfältig überprüft“, sagte Quandt. Eingereicht werden die Folgeanträge Ende August 2024. Die Förderentscheidung von DFG und Wissenschaftsrat wird im Mai 2025 bekannt gegeben.

KN



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