DRESDEN. Vor den sächsischen Kommunalwahlen am 9. Juni und den Landtagswahlen am 1. September ist beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ein Chaos ausgebrochen. Der für den 27. April geplante Landesparteitag, auf dem Landesliste aufgestellt werden sollte, wurde kurzfristig auf den 18. Mai verschoben.
Von Landeschefin Sabine Zimmermann, einer früheren Linken-Bundestagsabgeordneten, heißt es, der Termin sei „nicht zu halten“. Offenbar findet die neue Partei kein geeignetes Personal, wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf das Umfeld des BSW berichtet.
Noch schlimmer sieht es in Brandenburg aus, wo am 22. September gewählt wird. Dort gibt es noch nicht einmal einen Landesverband. Der soll nun am 25. Mai gegründet werden.
Auch in Thüringen kämpft das BSW mit argen Problemen. Dort, wo Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) für die Wahl am 1. September bereits ein Koalitionsangebot unterbreitete, gibt es überhaupt noch keinen Termin für den Listenaufstellungs-Parteitag. Hintergrund wohl auch hier: Es fehlen die geeigneten Kandidaten, die das Bündnis Sahra Wagenknecht aufstellen könnte.
Wagenknecht: Schwere Fehler in Dresden
Schon für die Kommunalwahl in Sachsen am 9. Juni sind dem BSW schwere Fehler unterlaufen. Auf der Liste für den Stadtrat in Dresden befanden sich zwei Namen, die auch für die Linkspartei bei derselben Wahl antreten. Problem: Die Linke hatte ihre Liste lange vorher eingereicht.
Damit schrumpfte der Wahlausschuß die ohnehin kleine BSW-Liste auf neun Personen. Für zwei Wahlkreise gibt es damit keine Kandidaten. Die Partei kann jetzt nur noch in neun der elf Dresdner Bezirke antreten und verschenkt so zahlreiche potentielle Stimmen (fh)