Es gibt einen einminütigen Chanel-Spot, in dem Penélope Cruz und Brad Pitt gemeinsam Werbung für eine Handtasche (diese klassische, gesteppte) und den damit verbundenen Traum von einem Leben machen. Penélope Cruz ist natürlich die schönste Frau der Welt, und eine solche Chanel-Handtasche zu haben, ist auch gut, aber der Spot wirft verschiedene Probleme auf, und wir haben doch alle genug.

Wir wollen jetzt eigentlich nicht, dass eine Chanel-Werbung noch mehr Probleme macht. In dem Schwarz-Weiß-Spot sieht man die beiden in einem antik wirkenden Auto herumfahren, wobei sie bemüht sind, einander sinnliche Blicke zuzuwerfen und verführerisch zu sprechen.

Problem eins: Cruz und Pitt sind kein Paar, das wissen wir doch alle und glauben einer offenkundig lahmarschigen Chanel-Werbung erst einmal gar nichts. Dagegen lächelt Pitt fortwährend an, was ihm ja nie gut gestanden hat, und Cruz nimmt sexy ihren Daumen in den Mund, und alles wird immer schlimmer. Später müssen die beiden auch noch am Meer spazieren und teuer essen gehen, und während dieser klassischen Performance eines als gelungen gedachten Lebens passiert dann das Entscheidende: Die beiden wirken so gelangweilt und ideenlos, dass man ihnen schließlich doch glaubt, dass sie eines dieser klassischen Paare sind, das sich in seinem gelungenen, anstrengenden Leben (Schönheit, Reichtum, Liebe) verheddert hat und davon extrem angekotzt ist (Problem zwei). Glauben wir trotzdem weiter, klassische, gesteppte Chanel-Handtaschen zu brauchen? Ja! (Problem drei.)



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