Es ist eine beliebte Rubrik in Illus­trierten: „Was macht eigentlich …?“ Dort erfährt man, was aus ehemaligen Prominenten geworden ist. Ehemals prominent waren auch Cannabis-ETFs. Sie lagen im Trend dank der Aussicht, von einer Freigabe des Kiffens finanziell zu profitieren. Zwar ist seit einem Monat Kiffen mehr oder weniger erlaubt.

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Doch die zwei Cannabis-ETFs, die es in Deutschland gab, sind verschwunden. Das Konzept eines Indexfonds ist an sich gut. Wir Anleger müssen uns nicht mit der Auswahl einzelner Aktien herumschlagen, sondern sind indirekt an allen Unternehmen beteiligt, die zu den Kriterien des ETF-Index passen.

ETFs: Zu enge Leitplanken können schaden

Ein globaler ETF zur Seefahrerzeit, hätte es ihn gegeben, hätte Aktien von Gewürzhändlern oder Reedereien enthalten. Im 19. Jahrhundert waren Eisenbahnaktien in Mode, heute die Internetkonzerne. In Zukunft landen vielleicht Kernfusion oder Raketentouristik in den Fonds. Zu enge Leitplanken können aber schaden. Die beiden Cannabisfonds umfassten bloß 15 bis 30 Unternehmen. Branchenübergreifende ETFs investieren oft in weit mehr als 1000 Firmen.

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Die Kurse schwächelten, die Fondsgesellschaften sahen keine Zukunft in ihren Cannabis-ETFs. So wurde 2023 der eine geschlossen, die Investoren bekamen den Börsenwert ausgezahlt – rund 80 Prozent weniger als zu den besten Zeiten. Der andere fusionierte mit einem weiter gefassten Gesundheitsfonds und verkaufte dann alle Cannabistitel.

Schwerpunkt des Depots sollte woanders liegen

Wenn Sie an der Börse mitmischen, sollten Sie Ihre Spekulationslust im Zaum halten. Ein paar Euro in Spezialthemen tun nicht weh, das ist dann wie Lottospielen. Der Schwerpunkt Ihres Depots sollte aber in allgemein wirtschaftenden ETFs liegen, etwa auf dem MSCI World. Damit Sie auch noch beim Trendthema von übermorgen dabei sind und nicht feststellen müssen, dass Ihr Cannabisfonds auf dem Abstellgleis gelandet ist.

Hendrik Buhrs ist Geldanlage­redakteur bei „Finanztip“ und kümmert sich an dieser Stelle ums Haushalten. Weitere Tipps gibt er in seinen Ratgebern und dem wöchentlichen Newsletter unter finanztip.de/newsletter. Alle bisherigen Kolumnen finden Sie hier.



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